Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

RAIFFEISEN: Für den Direktor der Finanzmarktaufsicht Finma Mark Branson ist es wichtig, dass sich der Raiffeisen-Verwaltungsrat nach dem "kollektiven Versagen" in der Ära von CEO Pierin Vincenz erneuert. "Dieser Prozess ist im Gang und wir werden ihn eng begleiten", sagte Branson in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag". Die Behörde anerkenne aber, dass dies eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen dürfe. (NZZaS S. 29, s. separate Meldung)

RAIFFEISEN II: Der Chef der Raiffeisen-Bank, Patrik Gisel, nutzt laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" häufig sein eigenes Flugzeug für Geschäftsreisen und lasse sich von dem Geldhaus jeweils einen Teil der Kosten als Spesen vergüten. Verrechnet werde der reguläre Flug-Tarif und Gisel mache dies seit Jahren, bestätigte er der Zeitung. Der Manager handle dadurch analog zum ehemaligen CEO Pierin Vincenz, dem unter anderem extrem hohe Spesenabrechnungen vorgeworfen würden, die oft keinen Bezug zur Geschäftstätigkeit erkennen liessen. (SoZ, S. 3)

POST: Der ehemalige Verwaltungsratspräsident der Schweizerischen Post, Claude Béglé, kritisiert in einem Interview mit der Zeitung "Le Matin Dimanche" die Firmenkultur beim gelben Riesen an. Manager hätten aufgrund von vage-formulierten Regeln zu viele Freiheiten. Dies würde ihnen einen zu grossen Handlungsspielraum - etwa bei der Kostenverteilung - geben, sagte Béglé. (Le Matin Dimanche)

MIGROS: Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen will mit einer "Vielzahl von Projekten" die Profitabilität des Detailhandels-Konzerns verbessern. Tatsache sei, dass die Migros ihre finanziellen Ziele verfehlt habe, sagte Zumbrunnen in einem am Samstag publizierten Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ). "Damit kann ich nicht zufrieden sein." Möglichkeiten für Synergien sieht Zumbrunnen beim Online-Angebot, nicht zuletzt beim Marktplatz Digitec Galaxus. Beim Online-Supermarkt "Le Shop" will Zumbrunnen ebenfalls die Synergien mit dem Kerngeschäft verstärken. (NZZ, S. 31, separate Meldung)

COOP: Bei der Online-Plattform Microspot des Detailhändlers Coop soll ein "eigenes, breites Sortiment" im Zentrum stehen. Das sagte Coop-Chef Joos Sutter in einem Interview mit der "SonntagsZeitung". Dem eingestellten Internet-Marktplatz Siroop habe "letztlich auch ein starker Motor gefehlt, nämlich ein tragendes Eigengeschäft", so der Coop-Chef. Bei der Milch will Coop den "Tierwohl-Standard" anheben: Ende Jahr werde es keine herkömmliche Pastmilch in den Regalen gebe. "Neu müssen die Kühe regelmässigen Auslauf im Freien haben sowie einen weiteren Standard der Tierwohlprogramme des Bundes erfüllen." Bauern, die dem Folge leisteten, bekämen 4 oder 6 Rappen mehr pro Kilogramm Milch. Aber auch die Konsumenten müssen mehr für die Milch bezahlen: "Die Pastmilch wird 5 Rappen teurer." (SoZ S. 37, s. separate Meldung)

GELDWÄSCHEREI-MILLIONEN: Die Bundesanwaltschaft will offenbar eingefrorene Gelder aus einem Geldwäschereifall in Höhe von rund 700 Millionen Franken an Usbekistan auszahlen. In zwei Strafbefehlen habe die Behörde den früheren Ehemann von Gulnara Karimowa, der Tochter des verstorbenen usbekischen Präsidenten, und eine Mitarbeiterin wegen Geldwäscherei und Urkundenfälschung verurteilt, heisst es in Medienberichten von "NZZ am Sonntag", "Ostschweiz am Sonntag" und "Zentralschweiz am Sonntag". (NZZaS, S. 29, s. separate Meldung)

OVS: Bei den OVS-Läden des in der Nachlassstundung befindlichen Kleiderhändlers Sempione Fashion sollen gemäss der "Schweiz am Wochenende" kommende Woche die ersten Läden definitiv geschlossen werden. Insgesamt beträfen die Schliessungen 20 Filialen in der Deutsch- und der Westschweiz, schreibt die Zeitung mit Berufung auf ein internes Mail. Endgültig geschlossen werde auch der "Flagship-Store" an der Zürcher Sihlstrasse. (Schweiz am Wochenende S. 14, s. separate Meldung)

OTTO'S: Im Streit zwischen dem Schweizer Discounter Otto's und der deutschem Otto Gruppe um den Schweizer Onlineauftritt sind Vergleichsverhandlungen laut einem Bericht der "SonntagsZeitung" gescheitert. Ein Gericht habe versucht, die Anwälte der beiden Parteien zu einem Vergleich zu bewegen, allerdings ohne Erfolg. Die Otto Group will unter dem eigenen Namen in den Schweizer Onlinehandel einsteigen. Vor dem Kantonsgericht Luzern hatte Otto's letztes Jahr ein vorsorgliches Verbot erwirkt. (SoZ, S. 9)

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