Zürich (awp) - Das Schweizer Logistikprojekt Cargo Sous Terrain (CST) soll vor grossen Herausforderungen stehen. Ursprünglich sollte bis 2031 ein unterirdischer Tunnel entstehen, der die Schweiz von Genf bis zum Bodensee verbindet. Doch nun soll es zu Verzögerungen und Personalabbau kommen, wie verschiedene Medien am Donnerstag berichteten.

Laut "Handelszeitung", "Blick" und "Inside Paradeplatz" entlässt die CST nicht nur Mitarbeitende, sondern baut auch die Geschäftsleitung um. Während die "Handelszeitung" gar von der Entlassung der "halben Mannschaft" sprach, dementierte eine Unternehmenssprecherin gegenüber der Zeitung und sprach von einer einstelligen Zahl von Entlassungen. Allerdings sei die Geschäftsleitung aufgelöst worden und CEO Peter Sutterlüti ziehe sich aus dem operativen Geschäft zurück.

Das Megaprojekt, das von Schweizer Grossunternehmen wie Coop, Helvetia, Migros, Mobiliar, Post, Swisscom, Vaudoise und ZKB unterstützt wird, sollte vollständig privat finanziert werden. Es versprach, den Schwerverkehr auf den Nationalstrassen um bis zu 40 Prozent zu reduzieren. Trotz einer Investition von 100 Millionen Franken und dem Potenzial für erhebliche Umweltvorteile bestünden nun Zweifel an der Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit des Projekts, hiess es.

Die Verzögerungen und Entlassungen seien das Ergebnis überarbeiteter Planungen und gescheiterter Genehmigungsverfahren in den Kantonen Zürich, Aargau und Solothurn. Kritik komme auch von hochrangigen SBB-Managern, die die Wirtschaftlichkeit des Projekts in Frage stellten.

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