Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

RENTENEINTRITTSALTER - Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi, hat mit Blick auf den Fachkräftemangel Betrieben eine falsche Personalpolitik vorgeworfen und sich gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters ausgesprochen. "Wenn Arbeitgeber klagen, dass ihnen die Fachkräfte abhandenkommen, ist das oft genug Ergebnis ihrer eigenen verfehlten Personalpolitik in der Vergangenheit", sagte Fahimi dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). "Gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen, ausreichend Anstrengungen bei der Ausbildung und gute Tariflöhne sind die Mittel zur Bekämpfung von Arbeitskräftemangel." Bei einem höheren Renteneintrittsalter befürchtet Fahimi kleinere Renten. (RND)

ZIVILSCHUTZ - Die Bundesregierung will die Bevölkerung stärker als bisher in den Zivil- und Katastrophenschutz einbinden. Das ergibt sich aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Das Bundesinnenministerium werde zusammen mit den Ländern "ab 2023 einen bundesweiten Bevölkerungsschutztag veranstalten, in dem insbesondere die Bevölkerung als aktiver Partner im Bevölkerungsschutz angesprochen werden soll". Vorgesehen sei zudem, "eine Zivilschutzreserve für die Betreuung von unverletzt Betroffenen aufzubauen, die insgesamt zehn Mobile Betreuungsmodule umfasst." (RND)

INFLATION - Hartz-IV-Bezieher haben zum Ende des vergangenen Jahres einer DGB-Studie zufolge teils erheblich an Kaufkraft verloren. Sie rutschten de facto unter das Existenzminimum, wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf die Studie des Deutschen Gewerkschaftsbunds berichtete. Das werfe die Frage auf, ob die Bundesregierung ihr Versprechen, in der Energiekrise niemanden alleinzulassen, tatsächlich eingelöst habe. Das gelte insbesondere für die Empfänger von Hartz IV, das zum Jahreswechsel vom neuen Bürgergeld abgelöst wurde. Die Inflation war erst durch die Corona-Pandemie und dann durch die Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs extrem gestiegen. (Süddeutsche Zeitung)

FINANZBERATUNG - Mit Bangen blicken deutsche Banken und Versicherungen auf die Kleinanlegerstrategie der EU-Kommission, die im ersten Quartal erwartet wird. Denn die Hinweise häufen sich, dass die Brüsseler Behörde die provisionsbasierte Finanzberatung verbieten könnte. In Deutschland würde dies eine radikale Änderung des Geschäftsmodells für rund 300.000 Anlageberater bedeuten. Branchenverbände in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und Spanien laufen gegen die Pläne Sturm. (Handelsblatt)

ALTERSVORSORGE - Die Versicherungswirtschaft schlägt eine neue, staatlich geförderte private Altersvorsorge vor, die sie "Bürgerrente" nennt und ihr damit quasi einen offiziellen Status verleiht. Eine prominent besetzte Arbeitsgruppe des Gesamtverbandes der Versicherer (GDV) hat ein entsprechendes Konzept erarbeitet. Am 19. Januar 2023 will das GDV-Präsidium darüber beraten. Die Arbeitsgruppe wird von Katja de la Viña geleitet, Chefin des Marktführers Allianz Lebensversicherung. Die "Bürgerrente" soll sehr einfach vom Staat gefördert werden: "Auf jeden Euro, der in die Bürgerrente eingezahlt wird, kommen jeweils 50 Cent Förderung", heißt es in dem Papier, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt. (Süddeutsche Zeitung)

DIGITALER EURO - Der Ökonom Peter Bofinger hält nichts von der Einführung eines digitalen Euro, wie sie die Europäische Zentralbank (EZB) derzeit prüft. "Ich fürchte, das wird ein Flop. Es gibt einfach kein Problem, das mit einer staatlichen Digitalwährung gelöst werden muss. Die EZB kommt nicht voran, seit 2019 sitzen sie dran, die Konturen sind unklar und die Menschen spüren das", sagte der ehemalige Wirtschaftsweise und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Würzburg im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. (Süddeutsche Zeitung)

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January 04, 2023 00:48 ET (05:48 GMT)