Brüssel/Berlin (Reuters) - Die Nato-Staaten sind einig in ihrer Kritik am militärischen Vorgehen Russlands in der Ukraine-Krise.

Die Außenminister der 30 Mitgliedstaaten der Allianz machten dies nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg bei einer virtuellen Konferenz am Freitag deutlich. Die Nato halte an ihrem Grundsatz des Selbstbestimmungsrechts eines Landes fest, betonte Stoltenberg mit Blick auf die Forderung Russlands, dass die Ukraine nicht in das Bündnis aufgenommen werden dürfe. "Die Ukraine ist ein souveränes, unabhängiges Land und hat das Recht, sich zu verteidigen." Es sei nicht hinnehmbar, dass Russland einseitige Bedingungen an die Nato stelle.

Stoltenberg betonte, die USA würden sich in ihren bilateralen Gesprächen mit Russland eng mit den europäischen Bündnispartnern abstimmen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erklärte über Twitter: "Dialog muss auf Grundlage der Kernprinzipien der europäischen Sicherheitsordnung stattfinden." Mit Blick auf den anstehenden Nato-Russland-Rat am kommenden Mittwoch betonten die Außenminister nach Angaben der US-Delegation die Notwendigkeit der Diplomatie, des Dialogs und der Deeskalation.

Bereits am Montag wollen Spitzenvertreter der USA und Russlands in Genf erste direkte Gespräche über die Ukraine-Krise führen. Dazu wird die stellvertretende US-Außenministerin Wendy Sherman mit Moskaus Vize-Ressortchef Sergej Rjabkow zusammenkommen. Für Mittwoch ist dann das Treffen des Nato-Russland-Rats geplant. Russland hat knapp 100.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen. Die Regierung in Moskau weist den Vorwurf zurück, sie bereite eine Invasion vor. Stattdessen wollen man deutlich machen, dass Moskau eine weitere Ost-Erweiterung der Nato nicht akzeptiere.