FÜRTH/GÖPPINGEN (dpa-AFX) - Der Modellbahnhersteller Märklin kommt beim Umsatz nur langsam voran. Für das Geschäftsjahr 2016/2017, das am 31. März endet, rechnet Firmenchef Florian Sieber mit einem Umsatz von 97 Millionen Euro, teilte er im Vorfeld der Nürnberger Spielwarenmesse in Fürth mit. Das wären lediglich eine Millionen mehr als im Jahr davor. Nach der Märklin-Übernahme hatte er noch das Ziel eines jährlichen Umsatzwachstums von rund fünf Millionen Euro ausgegeben.

Das Unternehmen sei aber profitabel, sagte Sieber. Zur Höhe des Gewinns äußerte er sich aber nicht. Der Modellbahnersteller gehört seit 2013 einer von ihm und seinem Vater Michael Sieber gegründeten Familien-GmbH. Michael Sieber ist zugleich Inhaber und Chef des Fürther Spielwarenkonzerns Simba Dickie ("Bobby-Car").

Dass Märklin 2016/2017 überhaupt ein Umsatzplus erzielte, wertete Florian Sieber als sehr positives Signal. Denn das Marktumfeld sei weiter schwierig. "Außerdem haben wir im vergangenen Jahr auf viele unrentable Umsätze und Aktionen mit Sonderrabatten verzichtet", sagte er. Auch habe dem Unternehmen der im Vorjahr erzielte Aldi-Umsatz gefehlt. Märklin hatte damals über den Discounter Starterpakete angeboten.

In Zukunft will das Unternehmen verstärkt zweigleisig fahren. Wachsen will Märklin zum einen mit einer speziellen Produktlinie für Kinder; schon jetzt werde damit knapp zehn Prozent des Märklin-Umsatzes gemacht. Zugleich will es ältere Besitzer von Märklin-Bahnen dazu animieren, ihre oft auf Dachböden verstauten Mini-Bahnanlagen wieder zu reaktivieren - und damit auch ihre Enkel für die Modelleisenbahn zu begeistern.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, will Märklin weiter seine Werke in Göppingen und im ungarischen Györ modernisieren. Allein in diesem Jahr sollen nach Siebers Angaben 6,5 Millionen Euro unter anderem für Digitaldruckanlagen, Lasertechnik und neue Gießlabore ausgegeben werden. Das neue, 11,3 Millionen Euro teure Märklinmuseum in Göppingen, das "Märklineum", soll im ersten Halbjahr 2019 seine Tore öffnen. Dort soll unter anderem die wertvolle Firmen-Sammlung präsentiert werden./kts/DP/stb