Washington (Reuters) - Große Internet-Konzerne haben nach eigenen Angaben den bislang größten Cyberangriff der Geschichte abgewehrt.

Die jüngste DDoS-Attacke sei sieben Mal größer als der bisherige Rekord aus dem vergangenen Jahr, schrieb Google in einem Blog-Eintrag. "Während dieses Angriffs wurden binnen zwei Minuten mehr Anfragen generiert als Aufrufe von Wikipedia-Artikeln im gesamten Monat September." Die Cybersicherheitsfirma Cloudflare sprach von einem um den Faktor drei größeren Angriff als zuvor jemals beobachtet. AWS, die Cloud-Sparte des Online-Händlers Amazon, bezeichnete den Angriff als "neue Qualität von DDoS-Ereignissen". Den Unternehmen zufolge begann die Attacke im August. Google sagte, sie noch nicht beendet.

Ein Urheber der Angriffe konnte wie so oft bislang nicht identifiziert werden. Er habe eine Schwachstelle im Internet-Protokoll "HTTP/2" ausgenutzt. Daher sollten Webseiten-Betreiber die Software ihrer Server auf den neuesten Stand bringen, um diese Sicherheitslücke zu schließen.

Bei DDoS-Attacken werden üblicherweise keine Daten gestohlen. Allerdings sind die betroffenen Internet-Seiten dann nicht mehr oder nur eingeschränkt erreichbar. In den vergangenen Tagen traf es unter anderem zahlreiche israelische Online-Auftritte. Im September wurde die deutsche Finanzaufsicht BaFin ein Opfer.

(Bericht von Raphael Satter; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)