Der Montag verlief bisher ruhig. Die asiatischen Aktienmärkte tendierten uneinheitlich, während die amerikanischen und europäischen Aktienfutures zulegten, vielleicht weil sie das Wochenende ohne einen weiteren Bankenzusammenbruch überstanden haben.

Es gibt eine gewisse Erleichterung darüber, dass sich First Citizens BancShares Inc in fortgeschrittenen Gesprächen zur Übernahme der Silicon Valley Bank befindet. Es gab auch einige Gerüchte, dass die Federal Reserve ihr neues Kreditprogramm für Banken als weiteren Schritt zur Beruhigung der Anleger ausweiten könnte.

Das Geld fließt eindeutig von kleineren Banken zu ihren größeren Geschwistern und zu Geldmarktfonds, die im vergangenen Monat einen Zufluss von mehr als 300 Milliarden Dollar auf einen Rekordwert von 5,1 Billionen Dollar verzeichnet haben. Die BofA weist darauf hin, dass auf die letzten beiden Ereignisse dieser Art in den Jahren 2008 und 2020 Zinssenkungen der Fed folgten.

Fonds-Futures zeigen jetzt eine 88%ige Chance, dass die Fed im Mai die Hände in den Schoß legt, während eine Senkung im Juli mit mehr als 90% bewertet wird.

Die Einlagen bei kleinen Banken sind in der Woche bis zum 15. März um 120 Mrd. Dollar gesunken, während die Kreditaufnahme um 253 Mrd. Dollar gestiegen ist, wovon vermutlich ein Großteil von der Fed stammt.

Capital Economics weist darauf hin, dass die Einlagen bei allen Banken im vergangenen Jahr um 663 Milliarden Dollar gesunken sind, da die Kunden nach höheren Renditen suchen.

"Wenn die Banken nicht bereit sind, ihre Einlagenzinsen anzuheben, um diese Flucht zu verhindern, werden sie letztendlich den Umfang ihrer Kreditportfolios einschränken müssen, und der daraus resultierende Druck auf die Wirtschaftstätigkeit wird ein weiterer Grund sein, eine baldige Rezession zu erwarten", warnen sie.

Die europäischen Banken sind mit ähnlichen Problemen konfrontiert, wobei die Deutsche Bank zusätzlich durch Spekulationen unter Druck geraten ist und die Kosten für Credit Default Swaps allgemein gestiegen sind. Die fünfjährigen CDS der Deutschen Bank erreichten am Freitag mit 222 Basispunkten den höchsten Stand seit Ende 2018, während die CDS der UBS auf 139 Basispunkte anstiegen.

Die Credit Suisse musste bei der Schweizerischen Nationalbank "einen hohen Milliardenbetrag" aufnehmen, um ihre Liquidität zu sichern. Nicht nur die Kunden zogen ihr Geld ab, sondern auch die Gegenparteien verlangten Garantien, um ihre Geschäfte aufrechtzuerhalten - kein ermutigendes Zeichen, wenn Interbankenkredite so sehr auf Vertrauen beruhen.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Montag beeinflussen könnten:

- Die deutsche IFO-Umfrage für März wird bei 91,0 erwartet.

- Der Gouverneur der spanischen Zentralbank Pablo Hernandez de Cos hält eine Rede zur Wirtschaft. Die EZB-Direktoriumsmitglieder Frank Elderson und Isabel Schnabel sprechen, ebenso wie Andrew Bailey, Gouverneur der Bank of England

- Philip Jefferson, Gouverneur des Federal Reserve Board, spricht zum Thema "Implementation and Transmission of Monetary Policy".