Berlin (Reuters) - Dank der Entspannung an den Energiemärkten hat sich die Stimmung in der Chemischen Industrie aufgehellt.

Das Barometer für das Geschäftsklima der Branche kletterte im Dezember auf minus 23,9 Punkte, nach minus 30,9 Zählern im November, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu einer Firmenumfrage mitteilte. Es war der dritte Anstieg in Folge. Vor allem die Erwartungen für die nächsten Monate legten deutlich zu - von minus 37,7 Punkten auf minus 23,8 Zähler. "Der entspanntere Energiemarkt führt zu einer positiven Reaktion in der Chemiebranche", sagte Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf.

Auch die Versorgung mit Vorprodukten verbesserte sich. Nur 30,6 Prozent der Unternehmen meldeten noch Engpässe - das ist der kleinste Wert seit Beginn dieser Erhebung im August 2021. Trotzdem wollen immer noch nur wenige Firmen ihre Produktion steigern, erklärte das Ifo-Institut. Der Indikator dazu blieb im Dezember negativ. "Auch bleibt die Nachfragesituation in der Chemie schlecht", sagte Wolf. So planten weniger Unternehmen, steigende Einkaufspreise an ihre Kunden weiterzugeben.

Die Chemie-Industrie zählt neben den Auto- und Maschinenbauern zu den exportstarken Branchen in Deutschland. 2021 wurden dem Statistischen Bundesamt zufolge chemische Erzeugnisse im Wert von mehr als 138 Milliarden Euro ins Ausland verkauft. Das entspricht einem Anteil von rund zehn Prozent an den gesamten deutschen Ausfuhren.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)