BRÜSSEL (AFP)--Die Nato-Außenminister beraten am Freitag in einer außerordentlichen Videokonferenz über Russlands militärische Aufrüstung an der Grenze zur Ukraine. Das Krisengespräch wurde einberufen, nachdem Moskau auch eine Reihe von Forderungen an die Nato und die USA gestellt habe, teilte das Bündnis am Dienstag in Brüssel mit. Die Beziehungen zwischen Russland und den USA sowie anderen westlichen Staaten sind derzeit wegen der Ukraine-Krise äußerst angespannt.

Kommende Woche werden hochrangige Vertreter der USA und der Nato Gespräche mit russischen Vertretern führen. Russland dringt auf Abkommen mit den USA und der Nato, mit denen eine Osterweiterung des Militärbündnisses sowie die Errichtung von US-Militärstützpunkten in Staaten der ehemaligen sowjetischen Einflusssphäre untersagt werden sollen. Die weitreichenden Forderungen wurden von mehreren Nato-Mitgliedern zurückgewiesen.

Am Donnerstag hatte US-Präsident Joe Biden bereits mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert. Dabei drohte er mit einer "entschlossenen" Reaktion im Falle eines russischen Einmarsches in der Ukraine. Putin warnte seinerseits den US-Präsidenten davor, harte Sanktionen gegen Russland zu verhängen.

Am Dienstag reiste der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell in die Ukraine, wie die EU-Kommission mitteilte. Der Ukraine-Konflikt wird auch beim Antrittsbesuch von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Mittwoch in Washington ein zentrales Thema sein, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts ankündigte.

Ein massiver russischer Truppenaufmarsch mit rund 100.000 Soldaten an der ukrainischen Grenze hatte in den vergangenen Wochen in der Ukraine wie im Westen Ängste geschürt, dass eine russische Invasion in dem Nachbarstaat bevorstehen könnte. Moskau dementiert jedoch jegliche Angriffspläne, weist Kritik an den Truppenbewegungen zurück und wirft seinerseits Kiew und der Nato "Provokationen" vor.

DJG/hab

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January 04, 2022 08:02 ET (13:02 GMT)