Objekte vom lederbezogenen Vorstandstisch von Signa bis hin zu Klobürsten aus den Wiener Büros des europäischen Immobilienunternehmens werden in diesem Monat versteigert, da die Investoren versuchen, einen Teil der durch den Zusammenbruch des Unternehmens verlorenen Milliarden zurückzugewinnen.

Die Versteigerung, die am Freitag online ging und von einem gerichtlich bestellten Insolvenzverwalter von Signa überwacht wird, unterstreicht den dramatischen Sündenfall des Unternehmens, zu dessen Portfolio auch das New Yorker Chrysler Building gehörte.

Doch der Wert der zum Verkauf stehenden Waren, zu denen auch ein Modell des Hamburger Wolkenkratzers gehört, den Signa gebaut hatte, der aber gestoppt wurde, als das Unternehmen die Zahlungen an einen Auftragnehmer einstellte, stellt nur einen winzigen Bruchteil der Milliarden Euro dar, die den Gläubigern geschuldet werden.

Banken, Versicherer, Pensionsfonds und andere Investoren lecken sich jetzt die Wunden, nachdem Signa, eine von Rene Benko gegründete Gruppe von rund 1.000 Unternehmen, Ende letzten Jahres mit rund 5 Milliarden Euro (5,46 Milliarden Dollar) Schulden Insolvenz angemeldet hat.

Andere Geschäftsbereiche haben nach dem Zusammenbruch von Signa, dem bisher größten Opfer der europäischen Immobilienkrise, nachgezogen, während die Führungskräfte darum ringen, Beteiligungen zu verkaufen und Geld aufzutreiben.

"In den ersten drei Auktionen werden mehr als 460 Objekte unter den Hammer kommen, die einen Einblick in das Machtzentrum von Rene Benko geben", so das Auktionshaus Aurena.

Versteigert werden unter anderem Schreibtischstühle, Lampen, Kleiderbügel und Fußmatten mit dem Signa-Emblem. Es gibt sogar eine vierteilige bronzefarbene Toilettengarnitur mit zwei Toilettenpapierhaltern, einer Toilettenbürste und einem Mülleimer.

Zu den teureren Objekten gehört ein "Präsidententisch" mit einem Durchmesser von 8 Metern und Platz für etwa 20 Personen, für den derzeit 3.400 Euro geboten werden.

Ein Sprecher von Aurena sagte, dass das Interesse sehr groß sei, während Signa nicht auf eine Bitte um einen Kommentar reagierte. ($1 = 0,9156 Euro) (Bericht von Tom Sims, Redaktion: Rachel More und Alexander Smith)