DIE ZAHLEN
Laut LSEG Lipper verzeichneten japanische Rentenfonds in der ersten Jahreshälfte einen Verlust von 13,7% auf Dollarbasis und erzielten damit weltweit die schlechteste Performance, gefolgt von brasilianischen und thailändischen Anleihen.
Unter den großen Fonds verlor der Vanguard Japan Government Bond Index JPY Acc 16,7%, während der Nomura Japan Bond Index (Wrap) und der SMDS Fund Wrap Japan Bond in diesem Zeitraum jeweils etwa 15% verloren.
Die Daten von Lipper zeigen, dass Anleger in dem Quartal, das im Juni 2024 endete, netto 467,33 Mio. $ aus auf Yen lautenden Anleihefonds abzogen, der größte vierteljährliche Abfluss seit dem Quartal, das im März 2023 endete.
WARUM ES WICHTIG IST
Diese enttäuschende Performance ist es, die die Anleger vom Markt fernhält, bis das Risiko weiterer Zinserhöhungen nachlässt.
KONTEXT
Japan hat im März seine erste Zinserhöhung seit 17 Jahren vorgenommen. Die Zentralbank hat die Obergrenzen für 10-jährige Renditen aufgehoben und eine Verlangsamung ihres Anleihekaufprogramms angekündigt. Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen sind im bisherigen Jahresverlauf um 45 Basispunkte auf 1,07% gestiegen und steuern damit möglicherweise auf den größten Renditeanstieg in einem Kalenderjahr seit drei Jahrzehnten zu.
Die Renditen steigen, wenn die Anleihekurse fallen.
SCHLÜSSELZITAT
"Die Trends langsam steigender Zinsen und sinkender Währungen sollten viele ausländische Investoren fernhalten, bis es Anzeichen für Veränderungen gibt", sagte Michael Ashley Schulman, Chief Investment Officer bei Running Point Capital Advisors mit Sitz in Kalifornien.
"Japanische Staatsanleihen könnten noch eine Weile weiter fallen, zumindest solange, bis die Fed die Zinsen tatsächlich senkt, es eine Wirtschaftskrise gibt oder es ein wichtiges Unterstützungssignal oder eine Änderung der Politik seitens der Bank of Japan gibt."
