Mailand/Frankfurt (awp/awp/sda/reu) - Italiens Verbindlichkeiten im Zahlungsverkehr der Euro-Zone sind im November auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr geklettert. Die sogenannten Target-Schulden nahmen im vergangenen Monat um fast 26 Milliarden Euro auf 544,91 Milliarden Euro zu.

Dies geht aus am Dienstag veröffentlichten Daten der Banca d'Italia hervor. Das ist das höchste Niveau seit September 2020. Bei der Bundesbank stiegen dagegen im vergangenen Monat die Target-Forderungen kräftig an.

In der Währungsunion wird der gesamte grenzüberschreitende Zahlungsverkehr der Banken über das "Target 2" genannte Verrechnungssystem abgewickelt. Die Salden zeigen die Forderungen und Verbindlichkeiten an, die bei den Euro-Notenbanken dadurch entstehen. Italien war zuletzt der grösste Schuldner in dem System.

Ökonomen beobachten die Daten genau, denn dahinter könnten sich Veränderungen bei den Kapitalströmen verbergen. Während der Euro-Schuldenkrise war es beispielsweise zu Kapitalabflüssen aus südeuropäischen Ländern gekommen. Die EZB erklärt den aktuellen Anstieg der Salden mit den umfangreichen Anleihenkäufen der Euro-Notenbanken.

Die Bundesbank wies für den November einen Anstieg ihrer Target-Forderungen um fast 61 Milliarden Euro auf 1,127 Billionen Euro aus. Das ist das höchste Niveau seit dem Rekordstand vom Dezember 2020. Die deutsche Notenbank ist schon seit längerem mit Abstand der grösste Gläubiger in dem Verrechnungssystem.