Die Bemühungen von Regulierungsbehörden und Finanzmanagern, die durch den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) in der vergangenen Woche ausgelösten Ansteckungsängste zu lindern, hatten die Märkte kurzzeitig stabilisiert, doch die Sorgen um die Credit Suisse brachten am Mittwoch die Angst vor der Bankenkrise zurück.

Hier sind einige Kommentare von Marktanalysten:

MATT SIMPSON, SENIOR MARKTANALYST, CITY INDEX, BRISBANE

"Wie die Deutsche Bank ist auch die Credit Suisse eine 'scheiternde Bank', solange ich denken kann. Und doch sind beide noch da. Und jetzt hat die CS den Einfluss der Schweizerischen Nationalbank im Rücken, einer Zentralbank, die sich in Krisenzeiten nicht lumpen lässt."

"Letztendlich denke ich also, dass dies gut für die Marktstimmung ist. Ich bin mir nur nicht sicher, ob oder wann die Anleger bei all den Emotionen, die in der Luft liegen, die gleiche Schlussfolgerung ziehen werden. Es herrscht immer noch das Gefühl, erst zu reagieren und dann nachzudenken. Und das ist nicht immer mit Logik vereinbar."

GARY NG, SENIOR ECONOMIST, NATIXIS CORPORATE AND INVESTMENT BANK, HONGKONG

"Die Anleger mögen aus unterschiedlichen Gründen über die SVB und die Credit Suisse besorgt sein, aber in beiden Fällen leiden sie unter dem Nebeneffekt der hohen Zinssätze. Der zugrundeliegende wirtschaftliche Stress kann häufiger auftauchen, ebenso wie die Liquidität, und es ist möglich, dass es in einem unsicheren Umfeld mehr schwarze Schwäne gibt."

"Schnelle Maßnahmen der Zentralbanken können die negativen Auswirkungen von Fall zu Fall abmildern, aber es ist auch an der Zeit, dass die Welt eine überdurchschnittliche Inflation akzeptiert und die finanzielle Stabilität bewahrt."

DAMIEN BOEY, LEITENDER AKTIENSTRATEGE, BARRENJOEY, SYDNEY:

"Es ist hilfreich. Sie beseitigt ein unmittelbares Risiko. Aber es konfrontiert uns mit einer anderen Entscheidung. Je mehr wir dies tun, desto mehr stumpfen wir die Geldpolitik ab, desto mehr müssen wir mit einer höheren Inflation leben - und wie hoch wird sie sein?

"Machen Rettungsaktionen die Dinge besser? Auf der einen Seite beseitigen Sie eine Risikoquelle für die Märkte, was eine klare und gegenwärtige Gefahr darstellt. Auf der anderen Seite verstärken wir das Paradigma der Geldpolitik, die sich selbst in die Quere kommt.

CHRISTOPHER WONG, WÄHRUNGSSTRATEGE, OCBC, SINGAPUR

"Die konkrete Reaktion der Schweizer Behörden könnte dazu beitragen, die Stimmung in der Zwischenzeit zu stützen. Das trägt zu einem leichten Aufschwung des Euro und einer gewissen Risikobereitschaft in Asien (ohne Japan) bei. Aber es bleibt abzuwarten, ob sie ausreichen, um das Vertrauen zu stärken."