BREMEN/NÜRNBERG (dpa-AFX) - Wer unberechtigt Arbeitslosengeld aus dem Topf der Bundesagentur für Arbeit (BA) empfangen hat, muss bundesweit künftig mit einem Anruf oder einem Brief der Inkassounternehmen Apontas oder EOS rechnen. Darauf wies die Agentur für Arbeit Bremen und Bremerhaven am Mittwoch hin. Mit beiden Firmen habe die Bundesagentur nach einer Ausschreibung entsprechende, zeitlich befristete Vereinbarungen getroffen.

"Beide Inkassounternehmen, die für die BA tätig werden, haben rund 120 000 Fälle übergeben bekommen", teilte ein BA-Sprecher mit. Es handele sich dabei aber ausschließlich Fälle von säumigen Rückzahlern, die aktuell kein Geld von der Arbeitsagentur erhalten. Den Schuldnern würden von den Inkassounternehmen auch keine Kosten in Rechnung gestellt. Im Schnitt liege eine Forderung bei 1200 Euro, hieß es.

Die meisten Fälle stammten aus den Jahren 2006 bis 2010. Es gehe bei den einzufordernden Außenständen ausschließlich um beitragsfinanzierte Arbeitslosengeld-Leistungen der Arbeitsagentur und nicht um steuerfinanzierte Leistungen (Hartz-IV) der Jobcenter.

Die Bundesagentur in Nürnberg betonte, dass man seine Kunden entsprechend informieren wolle. Der beste Weg dafür sei über die regionale Ebene. Apontas (Sitz: Hamburg) und EOS (Hannover) sind den Angaben zufolge in einem eng abgesteckten rechtlichen Rahmen als verlängerter Arm der BA-Verwaltung tätig./hr/DP/tos