15.01.2014

Die Eurozone ist für hessische Unternehmen nach wie vor der Absatzmarkt Nummer eins. Das größte Volumen im Außenhandel erreichen die hessischen Exporteure mit Frankreich und Großbritannien. Nur die USA sind noch wichtiger als Handelspartner für Hessen, wie die DIHK-Studie "Going International" zeigt. Insgesamt zeigen sich die befragten Unternehmen optimistisch für die Eurozone: Knapp drei Viertel beurteilen die Aussichten für das aktuelle Geschäftsjahr als besser oder gleich bleibend. Südeuropa bleibt vorerst das Schlusslicht, denn lediglich 15 Prozent der Befragten wertet die Geschäftsaussichten als positiv. Als zusätzlicher Absatzmarkt gewinnen aufstrebende Märkte in den Schwellenländern weiter an Bedeutung: "Als regionaler Schwerpunkt der Auslandsaktivitäten außerhalb der Eurozone liegt aktuell die Region Asien-Pazifik noch vor Nordamerika", sagt Dr. Jürgen Ratzinger, Geschäftsführer International der IHK Frankfurt am Main. Daneben punkten auch Südamerika sowie der Nahe Osten als Absatzmärkte mit Zukunft.


"Zunehmend Sorgen bereiten den hessischen Unternehmen Handelshemmnisse. Mehr als ein Drittel der Befragten sah sich 2013 damit stärker konfrontiert. Vor allem wirtschaftliche Schwergewichte, wie Russland, China und Brasilien, erschweren durch bürokratische Hürden den Warenverkehr", sagt Dr. Ratzinger. Zu den Handelsbarrieren zählen insbesondere verstärkte Sicherheits- und lokale Zertifizierungsanforderungen sowie der erschwerte Zugang zu öffentlichen Aufträgen und der Zwang zur lokalen Beschaffung bzw. zur lokalen Produktion. "Dadurch gehen Geschäfte in Milliardenhöhe verloren."


Große Hoffnungen knüpfen die befragten Unternehmen an das Investitions- und Handelsabkommen mit den USA (TTIP). "Die Mehrheit der Unternehmer erwartet sich von einem solchen Abkommen mit den USA Erleichterungen, insbesondere im Bereich Normen, Standards, Zertifizierungen und Zoll", betont Dr. Ratzinger.
Das von der Europäischen Union vereinbarte Freihandelsabkommen mit Peru und Kolumbien sei ebenfalls ein wichtiger Schritt. Kein Durchbruch sei im Moment absehbar bei den Verhandlungen der EU mit dem südamerikanischen Mercosur.


Im Rahmen der im Januar veröffentlichten DIHK-Studie "Going International" gaben mehr als 300 hessische Unternehmen detaillierte Auskünfte zu ihrem Auslandsgeschäft. Mehr als 100 dieser Unternehmen erzielten im vergangenen Jahr über 60 Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Die gängigste Form des Auslandsgeschäftes ist nach wie vor der Export. Danach folgen die Marktbearbeitung durch selbstständige Kooperationspartner und Tochterunternehmen bzw. Niederlassungen.


An der deutschlandweiten Studie nahmen 2.500 auslandsaktive Unternehmen mit Sitz in Deutschland teil. Die Studie steht zum kostenlosen Download zur Verfügung unter http://www.dihk.de/presse/meldungen/2014-01-07-going-international. Die Auswertung für Hessen steht auf der Website der IHK Frankfurt unter http://www.frankfurt-main.ihk.de/international/projekte-positionen/going_international/index.html

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