BERLIN (Dow Jones)--Die Lage in der deutschen Automobilindustrie hat sich im Dezember leicht verbessert, bleibt aber insgesamt angespannt. Nach einer Umfrage des Ifo-Instituts stieg der Indikator, der die Geschäftslage der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer misst, im Dezember auf plus 1,5 Punkte, nach minus 1,5 im November. Die Unternehmen waren deutlich zufriedener mit ihrer Auftragslage und die Engpässe bei den Vorprodukten entspannten sich leicht.

"Die deutsche Autoindustrie insgesamt scheint heute besser aufgestellt zu sein als im Spätsommer 2022", sagte Oliver Falck, Leiter des Ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. Dennoch blieben die Erwartungen für die kommenden Monate zurückhaltend. Noch im September hatte die Autobranche eine massiv einbrechende Ertragslage für das zweite Halbjahr erwartet.

Vor allem bei den Autoherstellern kommt Ifo zufolge die Zuversicht zurück. Die Nachfrage sei weniger zurückgegangen als im November. Die Auftragslage stabilisiere sich und die Hersteller seien deutlich zufriedener mit ihrem Auftragsbestand.

"Alle Autobauer leiden jedoch weiterhin unter einem Mangel an Vorprodukten", sagte Falck. Dadurch hätten einige Aufträge nicht abgearbeitet werden können. Für die nächsten Monate erwarten die Unternehmen, dass sie mehr produzieren können.

Unter den Zulieferern bleibt die Situation laut Ifo jedoch angespannt. Die Indikatoren für Lage und Geschäftserwartungen blieben auch im Dezember im Negativen. "Aber zumindest die Versorgung mit Vorprodukten entspannt sich geringfügig", sagt Falck. Im Dezember berichteten nur noch 55 Prozent der Zulieferer von Problemen bei der Anlieferung von Rohmaterialien. Das ist der kleinste Anteil seit Beginn dieser Frage im August 2021.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/sha

(END) Dow Jones Newswires

January 04, 2023 02:39 ET (07:39 GMT)