MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich zu Jahresbeginn deutlich verschlechtert. Das Geschäftsklima fiel überraschend im Januar um 1,2 Punkte auf 109,8 Zähler, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einer leichten Aufhellung auf 111,3 Punkte gerechnet. Die Eintrübung erfolgt jedoch von hohem Niveau aus. Im Vormonat hatte das Stimmungsbarometer den höchsten Wert seit Februar 2014 erreicht.

Die befragten Unternehmen bewerteten zwar ihre aktuelle Lage besser, dafür aber die Geschäftsaussichten merklich schlechter. Laut Ifo trübte sich das Geschäftsklima in allen betrachteten Wirtschaftssektoren ein, also in der Industrie, im Groß- und Einzelhandel sowie im Bauhauptgewerbe. Das Dienstleistungsgewerbe wird vom Ifo-Institut gesondert bewertet.

WENIGER ZUVERSICHT

"Die deutsche Wirtschaft startet weniger zuversichtlich ins neue Jahr", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die neuen Umfrageergebnisse. Von Analysten der Helaba hieß es, "der Geschäftsklimaindex enttäuscht deutlich." Allerdings zeige die starke Lageeinschätzung, dass immer noch eine freundliche Wachstumsperspektive vorherrsche.

Auf der anderen Seite existieren laut Helaba zahlreiche politische Unsicherheiten, die auch in den kommenden Monaten nicht kleiner werden dürften. Exemplarisch nennen die Analysten den Brexit-Prozess, die Politik der neuen US-Regierung und wichtige politische Wahlen in Europa, allen voran in Frankreich./bgf/jkr/fbr