In der ostdeutschen Industrie erklärten sich im Dezember 10,0 Prozent der Firmen durch die Corona-Krise und ihre Folgen für existentiell gefährdet, deutlich mehr als in Deutschland insgesamt (5,7 Prozent). "Dies dürfte damit zusammenhängen, dass die ostdeutschen Unternehmen im Schnitt kleiner sind und deren Eigenkapitalausstattung geringer ist", so Ragnitz. Im Juni 2021 hatten sich mit 8,9 Prozent etwas weniger der ostdeutschen Unternehmen bedroht gefühlt.

Bei den ostdeutschen Dienstleistern fühlten sich im Dezember 16,9 Prozent gefährdet. Die Situation hat sich hier leicht verbessert, im Juni waren es noch 18 Prozent. In Deutschland insgesamt ist der Dienstleistungssektor etwas stärker betroffen (20,4 Prozent). Vor allem Tourismus, Veranstalter und Gastronomie sehen große Risiken für die Zukunft.

Im ostdeutschen Handel stieg der Anteil existenzbedrohter Unternehmen im Dezember auf 10,4 Prozent leicht an. Im Sommer lag der Wert noch bei 8,3 Prozent. Damit ist die Existenzgefährdung in Ostdeutschland weniger stark ausgeprägt als in Deutschland insgesamt (11,6 Prozent).

Auffällig ist die Entwicklung im ostdeutschen Bauhauptgewerbe. Hier sahen sich im Dezember 11,6 Prozent der Unternehmen in ihrer Existenz bedroht. Damit stieg der Anteil im Vergleich zur vorherigen Befragung (8,7 Prozent) merklich. In Gesamtdeutschland fühlten sich mit 5,1 Prozent deutlich weniger Firmen gefährdet. Ursachen für die schwierige Situation im Osten dürfte ein coronabedingter Mangel an Arbeitskräften aus den Nachbarländern und die schwächere Bautätigkeit im Osten sein.

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