Washington (Reuters) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) korrigiert seine Wachstumsprognose von 2,7 Prozent für das Jahr 2023 voraussichtlich nicht nach unten.

"Das Wachstum wird sich 2023 weiter verlangsamen", sagte die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, vor Reportern am Hauptsitz des IWF in Washington am Donnerstag (Ortszeit). 2023 werde ein weiteres schwieriges Jahr für die Weltwirtschaft sein und die Inflation bliebe hartnäckig, aber sie rechne nicht mit aufeinanderfolgenden Herabstufungen wie im letzten Jahr, sofern keine unerwarteten Entwicklungen eintreten. Der IWF glaube, dass die Verlangsamung des globalen Wachstums die Talsohle erreiche und sich gegen Ende des Jahres 23 und zu Beginn des Jahres 24 umkehre. Georgieva wies darauf hin, dass sich die Befürchtungen hinsichtlich eines Ölpreisanstiegs nicht bewahrheitet hätten und die Arbeitsmärkte weiterhin stark seien. "Das Positive liegt in der Widerstandsfähigkeit der Arbeitsmärkte. Solange die Menschen beschäftigt sind, geben sie auch bei hohen Preisen Geld aus ... und das hat der Wirtschaft geholfen."

Allerdings gebe es nach wie vor große Ungewissheiten, darunter ein bedeutendes Klimaereignis, eine große Cyberattacke oder die Gefahr einer Eskalation des russischen Krieges in der Ukraine, beispielsweise durch den Einsatz von Atomwaffen. "Wir befinden uns jetzt in einer Welt, die anfälliger für Krisen ist, und wir müssen offen dafür sein, dass es Risiken geben könnte, an die wir nicht einmal denken", sagte die IWF-Chefin. "Das haben wir in den letzten Jahren gesehen. Das Undenkbare ist gleich zweimal passiert."

(Bericht von Bettina Cosima Larrarte. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)