PRAG/LONDON (awp international) - Der tschechische Antivirus-Hersteller Avast kann seine Aktien beim bevorstehenden Börsengang voraussichtlich nur zum Mindestpreis an den Mann bringen. Die Aktien würden zum Stückpreis von 250 britischen Pence an der Londoner Börse platziert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf ein entsprechendes Dokument, das sie einsehen konnte. Avast hatte zunächst eine Preisspanne von 250 bis 320 Pence ins Auge gefasst, diese zuletzt aber auf höchstens 270 Pence gesenkt. Das Angebot sei mehrfach überzeichnet, heisst es laut Bloomberg in den Unterlagen.

Avast hatte Mitte April angekündigt, dass der Börsengang im Mai stattfinden solle. Der Softwarehersteller erzielte im vorigen Jahr ein Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen von 451 Millionen US-Dollar (knapp 365 Mio Euro). Nach Schätzungen von Analysten könnte die Firma mit mehreren Milliarden bewertet werden. Beim Börsengang will Avast nach bisherigen Angaben rund ein Viertel der Aktien für Investoren zugänglich machen.

Die IT-Spezialisten Eduard Kucera und Pavel Baudis hatten Avast im Jahr 1988 in Prag zunächst als Genossenschaft gegründet. Miteigentümer ist der Investmentfonds CVC Capital Partners. Vor zwei Jahren übernahm Avast den aus dem tschechischen Brünn (Brno) stammenden Konkurrenten AVG Technologies.

Hauptprodukt ist der Virenscanner Avast, der Computer vor unerwünschten Schädlingen schützen soll. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen mit den Produkten von Avast und AVG zusammen mehr als 400 Millionen Nutzer. Es beschäftigt rund 1600 Mitarbeiter./stw/mne/jha/