HANNOVER (dpa-AFX) - Der Chef des Flughafens Hannover hat harsche Kritik am Konzept der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin geäußert. "Für mich ist das ein Tod auf Raten, wenn es keine Neuausrichtung gibt", sagte Raoul Hille der Deutschen Presse-Agentur. Hannover beherbergte die ILA von 1957 bis 1990. "Bei Berlin habe ich das Gefühl, dass die ILA so etwas wie ein ungeliebtes Kind ist. Als die ILA noch in Hannover stattfand, war das eine willkommene Herzensangelegenheit", sagte Hille. Die Dauer der Messe wurde in Berlin um zwei Tage gekürzt.

Vor fünf Jahren seien Versuche, die ILA wieder nach Hannover zu holen, gescheitert. Sie findet alle zwei Jahre statt, das nächste Mal vom 1. bis 4. Juni 2016 auf dem Gelände neben der Südbahn des künftigen Hauptstadtflughafens in Schönefeld. Die Verkürzung entspreche dem Wunsch der Aussteller und Fachbesucher nach einer Straffung des Programms, hatten die Organisatoren erklärt. Sie habe nichts mit nachlassendem Interesse zu tun. Privatleute können die ILA nur noch an zwei statt bisher drei Tagen besuchen. Sie gilt als wichtigste Fachmesse der Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland.

Veranstalter der jüngsten ILA sind der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) und die Messe Berlin GmbH. Nach einer entsprechenden Rahmenvereinbarung mit Berlin und Brandenburg soll die ILA bis 2020 alle zwei Jahre auf dem Gelände in Selchow abgehalten werden. Zur Zeit gibt es zudem Pläne für ein mögliches Verteilzentrum für Flüchtlinge auf dem Messegelände./rek/DP/edh