Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Der Handelsverband Deutschland (HDE) startet nach eigenen Angaben neben der bereits seit 2017 laufenden Klimaschutzoffensive zusätzlich das neue Projekt "HDE-Adapt" mit einem Workshop-Angebot sowie Informationsmaterialien zur Klimawandelanpassung. Hier würden Handelsunternehmen gezielt dabei unterstützt, sich gegen extreme Wetterereignisse zu wappnen und resilienter zu werden. "Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Starkregen und Stürme treten immer häufiger auf. Das zeigt, dass der Klimawandel schon längst in vollem Gange ist", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Deshalb müssten auch Einzelhandelsunternehmen ihre Widerstandsfähigkeit mit Blick auf die unvermeidlichen Folgen des Klimawandels nachhaltig erhöhen. Die Erfahrungen der vergangenen Hitzesommer hätten direkte Auswirkungen des Klimawandels auf den Einzelhandel deutlich gemacht: Hohe Temperaturen führten zu weniger Frequenzen in den Innenstädten und damit auch im Einzelhandel. Bei großer Hitze sei zudem mit steigenden Energiekosten zu rechnen, da eine stärkere Klimatisierung der Verkaufsflächen notwendig werde. Ein erhöhter Energieverbrauch wirke kontraproduktiv zu den Energieeinsparbestrebungen und Klimaschutzkonzepten.

Eine frühzeitige Anpassung des Warenangebots, bauliche Veränderungen wie Verschattung, Isolierung, umweltfreundliche Kühlung oder eine nach Klimagesichtspunkten geeignete Standortwahl wären geeignete Maßnahmen und können zudem auch Vorteile gegenüber Mitbewerbern bringen, erklärte der Verband. Das Vorhaben hat laut den Angaben eine Laufzeit von zwei Jahren und wird vom Bundesumweltministerium gefördert. Bis zum Jahresende 2024 werden demnach fortlaufend Informationsmaterialien erstellt sowie Workshops und Seminare für Handelsunternehmen realisiert, um Einzelhändler "für erzielbare Wettbewerbsvorteile zu sensibilisieren und dazu zu befähigen, Klimaanpassungspotenziale im gesamten Unternehmen zu bestimmen und auszuschöpfen".

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January 23, 2023 04:01 ET (09:01 GMT)