BERLIN (dpa-AFX) - Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen ist in der Diskussion über eine Verkürzung von Quarantäne-Zeiten für Beschäftigte versorgungsrelevanter Bereiche zurückhaltend. Dies wird angesichts der erwarteten neuen Corona-Welle diskutiert, um Personal-Engpässe etwa bei Polizei, Feuerwehr, Krankenhäusern und Strom- und Wasserversorgern durch die Quarantänevorschriften für symptomfreie Kontaktpersonen zu vermeiden.

Dahmen kann sich das aber nur für Einzelfälle vorstellen. "Ich bin bei der Verkürzung der Quarantäne ganz pauschal sehr vorsichtig", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag am Dienstag dem ARD-"Morgenmagazin". Vorstellen kann er sich das bei sehr spezialisierten technischen Berufen, etwa wenn gewisse Arbeiten im Wasserkraftwerk oder der Stromzentrale nur ein bestimmter Beschäftigter ausführen kann und dieser wenig Kontakte hat. "Aber die Krankenschwester, die sich jetzt um den Herzinfarkt oder Schlaganfall kümmert, jetzt aus Quarantäneregeln auszunehmen, die dann möglicherweise weitere Patienten ansteckt, das öffnet für Omikron zu viele Türen."

Bund und Länder beraten am Freitag über das weitere Vorgehen angesichts der Ausbreitung der Corona-Variante. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte bereits Beschlüsse auch zu Quarantänefristen in Aussicht gestellt./and/DP/jha