Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat wegen der vielen Krisen und Kriege in der Welt einen herben Rückschlag erlitten. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung zeigten spürbare Einbußen, wie die Marktforschungsunternehmen GfK und NIM berichteten. Für Februar ermittelten die Konsumforscher einen Rückgang ihres Indikators auf minus 29,7 Punkte von revidiert minus 25,4 (zunächst: minus 25,1) im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Anstieg auf minus 24,5 Punkte erwartet.

"Die Verbesserung des Konsumklimas im Vormonat war offenbar nur ein kurzes Aufflackern vor Weihnachten", erklärte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. "Das Konsumklima hat zu Jahresbeginn einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Dazu trägt neben dem Rückgang der Einkommenserwartung und der Anschaffungsneigung auch maßgeblich die Sparneigung der Konsumenten bei, die sich derzeit im Höhenflug befindet."

Waren im Vormonat die Einkommensaussichten noch spürbar angestiegen, so haben sie sich im Januar wieder deutlich abgeschwächt: Nach einem Minus von 13,1 Punkten stürzte der Indikator auf minus 20,0 Punkte ab. Dies ist der niedrigste Wert seit März 2023.

Die deutlich gesunkenen Einkommenserwartungen zogen auch die Anschaffungsneigung der Verbraucher im Januar wieder in den Keller: Der Indikator verlor 6 Punkte und sank von minus 8,8 auf minus 14,8 Zähler und ist damit wieder fast auf dem Niveau von November 2023.

Der Konjunkturaussichten für die nächsten zwölf Monate wurden zu Jahresbeginn ebenfalls pessimistischer beurteilt. Der Indikator für die Konjunkturerwartung verlor 6,2 Punkte und sank damit auf minus 6,6 Punkte. Ein geringerer Wert wurde zuletzt im Dezember 2022 gemessen.

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January 26, 2024 02:00 ET (07:00 GMT)