BERLIN (Dow Jones)--Nach der Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch die UBS hält der Lehrstuhlinhaber für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Universität Hohenheim, Hans-Peter Burghof, die deutsche Bankwirtschaft nicht für krisengefährdet. "Die beiden großen Banken Commerzbank und Deutsche Bank machen erstaunlich gute Ergebnisse. Sie profitieren von den Zinsentwicklungen. Sie haben im laufenden Geschäft hohe Margen, weil es wertvoll ist, Kredite zu bekommen", sagte er der Bild-Zeitung. "Und sie geben Zinsen nur sehr verzögert weiter." Auch die Sparkassen hätten sich gut gegen das Zinsänderungsrisiko abgesichert. Sie hafteten füreinander.

"Für Stabilität spricht auch die Vielfalt des deutschen Bankenmarktes. Das macht uns resilienter." Burghof sagte weiter, dass es normal sei, dass Bankaktien jetzt an den Börsen abgewertet werden: "Bei den Investoren bricht natürlich keine Freude über die Credit-Suisse-Übernahme aus. Aber das ist nicht der Anfang eines Bank-Runs", hob der Finanzexperte hervor. Die Banken hätten sich als Partner der Wirtschaft behauptet. "Deutsche Banken haben viel Krise erlebt und dann haben sie richtig reagiert", betonte Burghof. "Wir können es nie ausschließen, aber im Moment sehe ich keine Bankenkrise auf Deutschland zukommen."

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March 21, 2023 03:38 ET (07:38 GMT)