BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die verarmte Ex-Sowjetrepublik Moldau soll nach dem Willen der EU-Kommission 100 Millionen Euro an Unterstützung bekommen. Davon sollen 60 Millionen Euro in Form günstiger Kredite vergeben werden, den Rest müsste das Land nicht zurückzahlen. Die Mittel würden den dringenden Finanzbedarf des Landes decken, erklärte EU-Vizekommissionschef Valdis Dombrovskis am Freitag in Brüssel. Die Hilfe sei aber an Reform-Bedingungen geknüpft. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) unterstützt das Land.

Die EU sieht unter anderem Korruption und schlechte Regierungsführung als Ursachen für Haushaltslöcher und wirtschaftliche Schwäche. Das Land habe allerdings zuletzt von engeren Handelsbeziehungen mit der EU profitiert. Die EU-Staaten und das Europaparlament müssten den Finanzhilfen zustimmen.

Moldau mit seinen rund 3,5 Millionen Menschen liegt zwischen Rumänien im Südwesten und der Ukraine im Nordosten. Das Land ist zerrissen zwischen einer proeuropäischen Regierung und einer prorussischen Opposition. Seit Ende 2016 ist der moskautreue Sozialist Igor Dodon Präsident des Landes, das auch vom Konflikt mit dem prorussischen Separatistengebiet Transnistrien schwer belastet wird./hrz/DP/mis