Die jüngste Untersuchung der internationalen Anwaltskanzlei Eversheds zeigt, dass eine neue Generation junger Anwälte angetreten ist, den juristischen Sektor zu verändern. Mit einer internationalen Ausrichtung und dem Wunsch, die eher traditionellen Aspekte des juristischen Berufs zu modernisieren, streben viele junge Anwälte danach, den Beruf des Juristen mehr als Berufung und weniger als Beruf zu sehen. Darüber hinaus sehen viele unter ihnen in einer besseren Nutzung der technischen Möglichkeiten einen wichtigen Faktor, um effizienter zu arbeiten.

Der Bericht der internationalen Anwaltskanzlei Eversheds ?21st Century Law Firm: Inheriting a new world" basiert auf einer weltweiten Befragung von 1800 jungen Anwälten (23-40 Jahre), um eine Momentaufnahme von den künftigen Führungskräften der Branche zu erhalten. Zu beobachten war eine ambitionierte Gruppe von Anwälten, die den juristischen Sektor erneuern möchte.

Gemäß diesem Bericht suchen junge Anwälte nach neuen Arbeitsweisen und -methoden. Sie sehen eine enge Zusammenarbeit und Verbundenheit mit den Kunden als unerlässlich an und wollen moderne Technologien besser nutzen, um effizienter und effektiver arbeiten zu können. Ein Drittel (35 %) ist der Ansicht, dass ihre Branche nicht hinreichend Gebrauch von Technik macht und nahezu die Hälfte hatte konkrete Vorschläge, wie ihre Kanzleien effektiver arbeiten könnten. Hierzu gehören die Nutzung von Projekt-Management-Methoden und technische Lösungen zur besseren Steuerung der Arbeitsbelastung.

Obwohl nahezu zwei Fünftel der jungen Anwälte (39 %) die Ansicht vertrat, dass das Partnerschaftsmodell den Anforderungen des 21. Jahrhunderts nicht mehr gerecht wird, strebt die Mehrheit (68 %) nach wie vor eine Partnerschaft an. Dabei besteht ein enormer Unterschied zwischen den Geschlechtern: 77 % der Männer streben nach einer Partnerschaft, während dieser Anteil bei weiblichen Anwälten lediglich 57 % beträgt. Darüber hinaus sieht nahezu die Hälfte der befragten Männer (46 %) in dem eingeschlagenen Weg auch eine lebenslange Karriere, während auf Seiten der Frauen dies lediglich für 34 % der Befragten gilt.

Die altersspezifischen Unterschiede waren ebenfalls gravierend. Anwälte im Alter zwischen 26 und 30 Jahren streben weniger nach einer Partnerschaft (lediglich 65 %) als die über 30-Jährigen. Diese jüngere Altersgruppe sieht sich auch mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit noch in 10 Jahren in Diensten einer Anwaltskanzlei (56 % der 26- bis 30-Jährigen gegenüber 61 % der Anwälte außerhalb dieser Altersgruppe) oder für die übrige Zeit ihrer Berufskarriere (37 % der 26- bis 30-Jährigen gegenüber 43 % außerhalb dieser Altersgruppe).

Es bestehen gravierende regionale Unterschiede, wie junge Anwälte ihren weiteren Karriereweg einschätzen. Anwälte in Südamerika streben mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Partnerschaft an (79 %), während in Nordamerika nur 58 % der Anwälte diesen Weg einschlagen wollen.

Die Arbeitsbedingungen sind für junge Anwälte ebenfalls von besonderer Bedeutung. Mehr als ein Drittel unter ihnen (38 %) glaubt, dass flexible Arbeitszeiten für ihre künftige Karriere wichtig sein werden und mehr als ein Viertel (28 %) ist der Ansicht, dass bessere Einrichtungen und Geräte zur Verbesserung der Arbeitsumgebung wünschenswert sind. Weitere 25 % streben eine bessere Balance zwischen Arbeit und Privatleben an und in einem Alter von mehr als 28 Jahren ist dies der wichtigste Grund, weshalb Anwälte einen Wechsel der Kanzlei anstreben.

Die Untersuchung konnte auch belegen, dass geschlechtsspezifische Unterschiede bei Bezahlung und Karrierechancen ein Problem darstellen. Frauen werden zu Beginn ihrer Karriere besser bezahlt. Drei Jahre nach Ausbildungsende beginnt sich die Situation jedoch umzukehren, wenn die Männer erstmals mehr verdienen. Dieser Unterschied vergrößert sich zusehends im weiteren Verlauf ihrer Karriere. Im Alter zwischen 21 und 25 Jahren verdienen Frauen 30 % mehr als Männer. Im Alter zwischen 26 und 30 verdienen Männer 11 % mehr als Frauen und später im Alter zwischen 36 und 39 Jahren ist dieser Unterschied auf 25 % angewachsen.

Lee Ranson, Managing Partner von Eversheds, erläuterte:

?In den letzten 5 Jahren hat der Beruf des Juristen beispiellose Veränderungen erfahren. Jüngere Juristen konnten sich in einer früheren Phase ihrer beruflichen Laufbahn an diese Veränderungen anpassen. Diese Generation verfügt über das Potenzial, juristische Arbeitsweisen neu zu gestalten. Bis heute gibt es jedoch nur wenige Untersuchungen über die Ansichten und Ziele junger Anwälte. Eversheds hat diese Untersuchung durchgeführt, um die besonderen Belange, Wünsche und Ziele dieser Berufsanfänger zu beleuchten

Während sie einerseits viel mit früheren Generationen gemein haben, setzen diese jungen Anwälte oftmals andere Prioritäten. Mit der größeren Verbundenheit mit ihren internationalen Kunden betrachtet diese Generation die ganze Welt als ihr Zuhause und die internationale Ausrichtung ihrer Arbeit besitzt bei ihnen eine größere Bedeutung als bei früheren Generationen. Zwei Drittel (62 %) sehen in der internationalen Ausrichtung einen wesentlichen Faktor bei der Wahl ihres künftigen Arbeitgebers.

Da nahezu die Hälfte der befragten jungen Anwälte glaubt, dass sie konstruktive Wege identifizieren konnte, um ihre Unternehmen effizienter aufzustellen, sollte dieses Potenzial auch genutzt werden. Diese Generation äußert einige Sorgen, wie sich ihre künftige Karriere mit den Zielsetzungen ihres Lebens vereinbaren lässt. Daher ist es von besonderer Bedeutung, dass Arbeitgeber dieser Generation Gehör schenkt und ihre Sorgen ernst nimmt, sodass diese Branche weiter in der Lage sein wird, die intelligentesten Talente anzuziehen und zu binden."

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Hinweise an Redakteure

Über Eversheds LLP

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Über den Bericht ?21st Century Law Firm: Inheriting a new world"

Dies ist der dritte Bericht im Rahmen einer Untersuchungsreihe über die Zukunft des juristischen Marktes.

Die erste Untersuchung wurde im Jahr 2008 initiiert und konnte belegen, dass sich die Kunden zusehends auf die Kosten fokussieren und das Ende der ?Abrechnung nach Stunden" begrüßen. Der zweite Bericht wurde im Jahr 2010 durchgeführt und konstatierte eine beginnende Umwälzung aufseiten der Kunden - die zunehmende Bedeutung und Wertschätzung unternehmensinterner juristischer Abteilungen.

Dieser jüngste ?21st Century Law Firm" Bericht führt diese Debatte fort, indem er insbesondere beleuchtet, was die neue Anwaltsgeneration von ihrer künftigen Karriere und von ihren Arbeitgebern erwartet und wie sie ihren Beruf in 10 Jahren sieht. Die Antworten spiegeln eine engagierte, ehrgeizige und zumeist zufriedene Gruppe junger Berufsanfänger wider. Während sie einerseits viel mit früheren Generationen gemein hat, sieht sie dennoch eine Menge Bedarf für Veränderungen. Diese Generation wird in den kommenden Jahrzehnten die Management- und Führungspositionen erobern und sie wird entscheidenden Einfluss auf Gestalt, Kultur und Ausrichtung der Anwaltskanzleien des 21. Jahrhunderts nehmen.

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