BERLIN (Dow Jones)--Die Energiewirtschaft hat die Bundesregierung zu einem entschlosseneren Handeln beim Ökostromausbau aufgefordert, um Milliarden-Investitionen der Branche zu ermöglichen. "Das Jahr 2020 war ein schlechtes Jahr für die deutsche Wirtschaft", erklärte die Chefin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae, anlässlich der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts 2021. "Umso wichtiger ist es jetzt, mit klugen Investitionen der Wirtschaft wieder Anschub zu geben."

Sie verwies dazu auf eine im vergangenen Jahr vorgestellte Studie der Unternehmensberatung EY im Auftrag des BDEW, wonach die bis 2030 notwendigen Energiewende-Maßnahmen Investitionen der Wirtschaft in Höhe von insgesamt 320 Milliarden Euro auslösen könnten. "Das käme nicht nur der Energiewirtschaft, sondern auch zahlreichen anderen Branchen zu Gute - von der Bauwirtschaft über den Maschinenbau bis hin zum Dienstleistungssektor", so die Hauptgeschäftsführerin. Zusätzlich würden rund 270.000 Jobs gesichert und geschaffen. Dazu müssten jedoch weitere Hemmnisse für den Ökostromausbau, die Elektromobilität und den Hochlauf von Wasserstoff aus dem Weg geräumt werden. "Das kann auch der Gesamtwirtschaft die aktuell so dringend benötigten konjunkturellen Impulse geben", erklärte Andreae.

Der Jahreswirtschaftsbericht 2021 geht nur noch von einem Wirtschaftswachstum von 3 Prozent aus. In ihrer Herbstprognose hatte die Bundesregierung noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,4 Prozent in diesem Jahr gerechnet.

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January 27, 2021 06:53 ET (11:53 GMT)