BERLIN (dpa-AFX) - Nach einer Sondersitzung zu den Hackerangriffen auf die Bundesnetze sehen die Abgeordneten des Digitalausschusses im Bundestag noch viele offene Fragen. Es sei unklar, wie die Täter in die Netze gekommen seien und ob es in Zukunft noch Sicherheitslücken gebe, sagte der FDP-Politiker Manuel Höferlin am Freitag in Berlin. "Hat es Auswirkungen auf den Bundestag, auf andere Netze des Bundes, auf andere Rechner? Das sind Fragen über Fragen, die wir weiter stellen werden."

Die Linken-Politikerin Anke Domscheit-Berg gab zu bedenken, bislang sei nicht klar, ob das Einfallstor der Hacker eine bereits bekannte Sicherheitslücke gewesen sei. Die Parlamentarier rechnen zudem nicht damit, dass der Angriff vollständig aufgeklärt werden könne. "Wir können nicht unendlich in die Vergangenheit zurückschauen", sagte Jens Zimmermann (SPD).

Die Sondersitzung des Digitalausschusses war wegen des Angriffs ausländischer Hacker auf das bislang als sicher geltende Datennetzwerk des Bundes und der Sicherheitsbehörden einberufen worden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll eine unter dem Namen "Snake" (deutsch: Schlange) bekannte russische Hackergruppe hinter dem Angriff stecken. Den Cyber-Spionen werden von Computerexperten auch Verbindungen zu russischen Geheimdiensten nachgesagt. Der Angriff sei mutmaßlich bereits seit Ende 2016 im Gange und sehr langfristig angelegt gewesen, hieß es in Sicherheitskreisen./nif/DP/zb