FRANKFURT (awp international) - Der Kurs des Euro ist am letzten Handelstag des Jahres gestiegen. Dabei ist der Euro kurzzeitig bis fast auf 1,07 Dollar vorgestossen. Am Freitagmittag wird die Gemeinschaftswährung wieder leicht tiefer bei 1,0680 US-Dollar gehandelt. Das ist etwas höher als am Morgen.

Auch gegenüber dem Franken hat der Euro wieder Boden gutgemacht und wird aktuell zu 0,9853 gehandelt nach 0,9834 Franken am Morgen. Für das Währungspaar USD/CHF ergibt sich daraus ein minimal niedrigerer Kurs von 0,9227 nach 0,9233.

Wie einer am Freitag publizierten Statistik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu entnehmen ist, hat sie ihre Devisenverkäufe im dritten Quartal 2022 auf 739 Millionen Franken erhöht. Damit will die SNB einem schwächeren Franken entgegenwirken. Denn ein starker Franken ist ein Instrument der SNB im Kampf gegen die Inflation. Zuvor hatte die SNB während Jahren den zu starken Franken mit Devisenkäufen zu schwächen versucht. Doch am Berichtstag bewegte diese Mitteilung den Frankenkurs aber nur wenig.

Kurz vor dem Jahresende verlief der Handel am Devisenmarkt mit vergleichsweise geringen Handelsumsätzen. Dabei können Kaufaufträge stärkere Kursreaktionen als gewöhnlich auslösen.

In der Eurozone wurden Zahlen zu den spanischen Verbraucherpreisen veröffentlicht. Im Dezember fiel die für europäische Vergleichszwecke harmonisiere Jahresrate (HVPI) auf 5,6 Prozent, nachdem sie im Vormonat noch bei 6,7 Prozent gelegen hatte. Damit setzt sich die Abschwächung der Inflation fort und die Inflationsrate bewege sich weiter in Richtung Zielmarke der EZB von zwei Prozent. Es ist der mittlerweile fünfte Rückgang, nachdem die spanische Inflationsrate im Juli ein Rekordhoch seit Einführung des Euro von 10,7 Prozent erreicht hatte.

Kursgewinne gab es auch beim japanischen Yen, obwohl die japanische Notenbank den dritten Handelstag in Folge Staatsanleihen mit kürzeren Laufzeiten am Markt kaufte. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern versuchen die Währungshüter Spekulationen einzudämmen, dass die Notenbank der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt eine geldpolitische Wende einläuten und ihre extrem lockere Geldpolitik beenden könnte.

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