FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Mittwoch zum US-Dollar wieder unter Druck geraten und hat einen Grossteil seiner Vortagesgewinne eingebüsst. Die Gemeinschaftswährung kostet am Mittag 1,0930 US-Dollar. Der Ende vergangener Woche markierte einjährige Höchststand von etwas mehr als 1,10 Dollar bleibt aber in Reichweite.

Der US-Dollar legt auch gegenüber anderen wichtigen Währungen wie etwa dem Franken zu. So bewegt sich das Dollar/Franken-Paar in einer engen Spanne um die 0,90er Marke. Aktuell notiert es bei 0,8996 wieder knapp darunter, nachdem es kurzzeitig darüber geklettert war. Das Euro/Franken-Paar tritt mit Kursen von zuletzt 0,9833 weiterhin mehr oder weniger auf der Stelle.

Händler begründen die Verluste beim Euro mit der wieder etwas eingetrübten Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Dort sorgen enttäuschende Geschäftszahlen von Unternehmen für leichte Verluste.

Das britische Pfund ist ebenfalls gefragt. Hier stützen jüngste Inflationsdaten den Kurs. In Grossbritannien schwächte sich die Teuerung im März zwar ab, aber nur leicht. Mit 10,1 Prozent ist die Rate auf der Insel weiter zweistellig. Zudem wurden die Markterwartungen übertroffen. "Der Rückgang der Inflation ist wahrscheinlich zu gering, als dass die britische Zentralbank im nächsten Monat von einer letzten Anhebung des Leitzinses absehen könnte", schreibt Volkswirt Samuel Tombs von Pantheon Macroeconomics.

Auch die EZB hat den Kampf gegen die hohe Teuerung nicht gewonnen. Am Vormittag bestätigten Detaildaten das Inflationsbild im Euroraum: Zwar geht die allgemeine Inflation auf hohem Niveau zurück, die Kernteuerung aber steigt weiter und erreicht ein Rekordniveau. Ausschlaggebend ist die Verlagerung des Preisauftriebs von Energie auf Dienstleistungen, sonstige Industriewaren und Lebensmittel. Von der EZB werden daher weitere Zinsanhebungen erwartet.

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