FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen sind am Freitag im Kurs gestiegen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future erhöhte sich bis zum Mittag um 0,15 Prozent auf 159,42 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,53 Prozent und damit etwas niedriger als am Vortag. Am Donnerstag hatten Bundesschuldtitel zunächst von der starken Risikoscheu der Anleger infolge eines erneuten Börseneinbruchs in China profitiert. Im Tagesverlauf waren sie aber wieder zurückgefallen.

Am Markt wurde die Kursentwicklung am Freitag zum einen mit dem Handel am Aktienmarkt erklärt, wo anfängliche Gewinne nicht ganz gehalten werden konnten. Sichere Anlagen legten entsprechend zu. Zum anderen fielen Konjunkturdaten aus Deutschland durchwachsen aus. Für Enttäuschung sorgten Produktionszahlen aus der Industrie. Volkswirte der US-Bank JP Morgan senkten daraufhin ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft im Schlussquartal.

Im Nachmittagshandel rückt der amerikanische Arbeitsmarkt in den Mittelpunkt. Die Regierung wird ihren Jobbericht für den Monat Dezember veröffentlichen. Es wird mit einem abermals robusten Stellenaufbau gerechnet. Dies würde auf weitere Leitzinserhöhungen der Notenbank Fed hindeuten, die zum Jahresende 2015 ihren Zins erstmals seit vielen Jahren leicht angehoben hatte.

Zahlreiche Experten weisen jedoch auf die tendenziell abnehmende Bedeutung des Arbeitsmarkts für die Geldpolitik hin, weil dort bereits Vollbeschäftigung herrsche. Auch US-Notenbanker heben vielmehr die Entwicklung der bislang schwachen Inflation hervor. Sollte diese nicht nennenswert anziehen oder sich sogar weiter abschwächen, könnte das Straffungstempo der Fed langsamer ausfallen, wird argumentiert./bgf/jsl