"Die aktuellen geopolitischen Herausforderungen erfordern dringend eine Neuausrichtung der internationalen Handelspolitik", sagte DIHK-Präsident Peter Adrian am Mittwoch gegenüber Reuters.

"Die EU muss ihre Handelsstrategie an die neue globale Situation anpassen und international eine proaktive Haltung einnehmen, um die Interessen der europäischen Unternehmen zu schützen", sagte Adrian.

Der DIHK-Vorstand hat diese Woche dem Bundestag einen Katalog mit seinen Forderungen nach einer ehrgeizigeren EU-Handelspolitik zur Unterstützung deutscher Unternehmen im Ausland vorgelegt.

Im Jahr 2021 seien nur 44% des EU-Außenhandels durch Handelsabkommen abgedeckt, wobei der größte Teil ausschließlich auf den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) beruhe, so Adrian.

Neue Handelsabkommen - zum Beispiel mit dem südamerikanischen Handelsblock Mercosur, Indien und Indonesien - seien der Schlüssel zur Sicherung von Handel und Investitionen und zur Erschließung neuer Märkte, sagte Adrian.

Die EU müsse dem globalen Trend zum Isolationismus entschlossen entgegentreten, so der DIHK, und fügte hinzu, dass "Protektionismus keine Arbeitsplätze schafft".

Deutschlands eng verflochtene internationale Wirtschaft ist davon unmittelbar betroffen: Jeder vierte deutsche Arbeitsplatz hängt vom Außenhandel ab, in der Industrie ist es sogar jeder zweite, so der DIHK.