China hat am Donnerstag die dänische Crown A/S sowie ein niederländisches und ein spanisches Schweinefleischunternehmen als Zielscheibe in einem Anti-Dumping-Verfahren gegen Schweinefleischimporte aus der Europäischen Union benannt. Damit erhöht Peking den Druck gegen die von der EU verhängten Exportbeschränkungen für Elektrofahrzeuge.

Der weltweit größte Schweinefleischverbraucher hat die Untersuchung eingeleitet, nachdem die EU vorläufige Zölle von bis zu 37,6% auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge verhängt hatte.

Die Maßnahmen könnten Europa schwer treffen, da ein großer Teil der Schweinelieferungen nach China aus Schweineohren, -nasen, -füßen und Innereien besteht, die von den Europäern nur selten konsumiert werden.

Chinas Vergeltungsschlag scheint sich vor allem gegen Spanien, die Niederlande und Dänemark zu richten, die Analysten zufolge als Unterstützer der EV-Zölle angesehen wurden.

Die EU-Regierungen haben in einer nicht bindenden, aber einflussreichen Abstimmung geteilte Meinungen über die Vorzüge der EV-Tarife geäußert, so Quellen am Mittwoch.

In einer Erklärung vom Donnerstag erklärte das chinesische Handelsministerium, dass die Behörden die Anti-Dumping-Untersuchung anhand von Proben des dänischen Fleischverarbeiters Danish Crown A/S, des niederländischen Herstellers Vion Boxtel B.N. und des spanischen Lebensmittelverarbeiters Litera Meat S.L.U. durchführen werden.

Die Untersuchung wird sich auf Schweinefleisch für den menschlichen Verzehr konzentrieren, wie z.B. frische, kalte und gefrorene ganze Teilstücke, sowie Schweinedärme, -blasen und -mägen.

China importierte im Jahr 2023 Schweinefleisch im Wert von 6 Milliarden Dollar, einschließlich Innereien, und mehr als die Hälfte davon kam aus der EU, wie aus chinesischen Zolldaten hervorgeht.

Spanien ist der größte EU-Schweinefleischlieferant für China, gefolgt von den Niederlanden, Dänemark und Frankreich.

Die Untersuchung wird voraussichtlich bis zum 17. Juni 2025 abgeschlossen sein, könnte aber bei Bedarf um weitere sechs Monate verlängert werden.