Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Ärzteverband warnt vor Engpässen bei PCR-Tests 

Deutschlands größter Ärzteverband Marburger Bund hat vor Engpässen bei PCR-Tests gewarnt. "Die Omikron-Variante wird auch zu mehr Infektionen bei Beschäftigten in den Laboren führen", sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Es sei also damit zu rechnen, dass die PCR-Testkapazitäten in Deutschland bald nur noch "eingeschränkt" zur Verfügung stehen. Dies sei schon jetzt in anderen Ländern zu sehen. "Wir brauchen deshalb einen Plan B, um die Quarantäne- und Isolationsregeln zu verkürzen", forderte Johna und schlug vor: "Möglich wären zwei Antigentests in Folge, mit denen man sich freitesten kann."


Aussicht auf schnelle Einführung einer erweiterten Impfpflicht gesunken 

Die Aussicht auf eine schnelle Einführung einer erweiterten Corona-Impfpflicht scheint vor der Bund-Länder-Konferenz am Freitag gesunken. Die Impfpflicht wurde in einer der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorliegenden Beschlussvorlage für das Spitzentreffen nicht erwähnt, die SPD-Fraktion rechnet erst bis Ende März mit dem Abschluss des Gesetzesgebungsprozesses. Widerstand gibt es vor allem gegen ein Impfregister - manche ziehen den Nutzen der Impfpflicht sogar komplett in Zweifel.


KBV-Chef lehnt allgemeine Impfpflicht wegen organisatorischer Hindernisse ab 

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, lehnt trotz wachsenden Drucks eine allgemeine Impfpflicht weiter ab: "Impfen ist das wirksamste Instrument im Kampf gegen das Virus. Trotzdem halte ich nach wie vor nicht viel von einer Impfpflicht", sagte Gassen der Rheinischen Post. Es gebe allein schon zu viele organisatorische Hindernisse, um dieses Vorhaben in kurzer Zeit starten zu können. Das fange bereits beim Impfregister an. "Wer soll das unter Wahrung des Datenschutzes erstellen, wo soll es gepflegt werden?", fragte der KBV-Chef. "Bis wir dies alles erarbeitet haben, ist die Corona-Gefahr vermutlich wirklich vorbei." Ein weiteres Problem sei die nachlassende Wirksamkeit des Impfstoffes.


Dehoga kritisiert Pläne für 2G-Plus in der Gastronomie 

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hat die Pläne von Bund und Ländern kritisiert, in der Gastronomie bundesweit die 2G-Plus-Regel einzuführen. Die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes, Ingrid Hartges, sagte der Bild: "Flächendeckend 2G-Plus wäre eine Katastrophe für Kneipen und Restaurants." Hartges warnte, Wirte dürften nicht die Leidtragenden sein, wenn die Regierung "offenbar Anreize für die dritte Impfung" schaffen wolle. Stattdessen müssten Bund und Länder die Impf- und Testkapazitäten sofort ausbauen, "damit diese zermürbende Situation schnellstmöglich beendet wird", forderte Hartges. Am Freitag wollen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder bei einer Videokonferenz angesichts der steigenden Infektionszahlen über neue Corona-Maßnahmen diskutieren.


Corona-Impfung verzögert laut US-Studie die Periode bei Frauen leicht 

Die Corona-Impfung kann bei Frauen laut einer US-Studie die Periode leicht verzögern. Laut der am Donnerstag in dem Fachjournal Obstetrics & Gynecology veröffentlichten Studie setzte bei geimpften Frauen die Blutung etwa einen Tag später ein als bei ungeimpften Frauen. Die Dauer der Monatsblutung wurde demnach jedoch nicht beeinflusst. Den Forschern zufolge sind die Auswirkungen der Impfung auf die Periode gering und voraussichtlich nur vorübergehend. Die Wissenschaftler hatten anonymisierte Daten einer App zur Überwachung der Fruchtbarkeit bei Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren, die keine hormonelle Verhütung verwenden, ausgewertet.


RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 303,4 

Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut stark gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 303,4 an (Vortag: 285,9, Vorwoche: 214,9). Die Inzidenz liegt damit wieder so hoch wie zuletzt vor Weihnachten. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 56.335 Neuinfektionen verzeichnet (Vorwoche: 41.270). Es war bereits der dritte Tag in Folge mit mehr als 50.000 Neuinfektionen. Ferner wurden 264 neue Todesfälle auf insgesamt 113.632 registrierte Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt. Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter insgesamt 7.417.995 Infektionsfälle, die Zahl der Genesenen beträgt 6.664.800. Die Hospitalisierungsinzidenz lag am Donnerstag bundesweit bei 3,26 (Vorwoche 3,15).

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January 07, 2022 01:24 ET (06:24 GMT)