BONN (dpa-AFX) - In der Gaskrise gibt die Bundesnetzagentur leichte Entwarnung. Wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Lagebericht der Behörde hervorgeht, wird eine Gasmangellage in diesem Winter "zunehmend unwahrscheinlich". Insgesamt sei die Lage weniger angespannt als zu Beginn des Winters. Zuvor hatte die Agentur seit Mitte Juni von einer angespannten Lage gesprochen. Damals sorgte eine Drosselung russischer Gaslieferungen für eine negativere Bewertung.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte: "Das gibt uns nicht komplette Sicherheit, über den Winter zu kommen. Aber es zeigt doch, dass die Anstrengungen der Vergangenheit sich gelohnt haben." Zudem sei man in einer Situation, die Ende des vergangenen Jahres nach dem Stopp der russischen Lieferungen nicht zu erwarten gewesen sei.

Dank starker Importe und wegen Einsparungen beim Verbrauch haben sich die Sorgenfalten geglättet. Die Netzagentur warnte allerdings, dass eine Verschlechterung nicht auszuschließen sei. Sparsamkeit bleibe wichtig.

Bei einer Gasmangellage bekämen die Industrie und andere Teile der Wirtschaft nicht mehr so viel Gas, wie sie wollen, sondern nur das, was ihnen vom Staat zugeteilt wird. Die Firmen müssten ihre Produktion dann wohl drosseln. So eine Situation gab es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nie./wdw/DP/ngu