BERLIN (Dow Jones)--Die Anzahl freier Stellen in der IT-Branche ist im vergangenen Jahr um 12 Prozent auf 96.000 gestiegen. Nach einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom fehlt der Wirtschaft für die Digitalisierung immer mehr Personal. Zwei von drei Unternehmen konstatierten Ende 2021 einen Mangel an IT-Fachkräften und ebenso viele erwarten eine weitere Verschärfung der Personalnot, wie eine repräsentative Bitkom-Befragung von mehr als 850 Unternehmen aller Branchen ergab.

Seit Ersterhebung 2011 war die Anzahl vakanter Jobs demnach nur einmal höher: im Vor-Corona-Jahr 2019 mit 124.000. Am stärksten seien Programmierer und IT-Administratoren gesucht.

"Digitalisierung ist die Antwort auf Pandemie, Standortwettbewerb und Klimakrise, aber es fehlt an Expertinnen und Experten, um die Digitalisierung zu gestalten und zu treiben. Der IT-Fachkräftemangel trifft im Übrigen nicht nur die Wirtschaft, sondern auch den Staat, der bei der Besetzung von IT-Jobs oft das Nachsehen hat", sagte Bitkom-Präsident Achim Berg.

Die angespannte Situation auf dem IT-Arbeitsmarkt bremse daher die Digitalisierung. Dabei sei in Corona-Zeiten überall spürbar geworden, dass Deutschland an Tempo zulegen müsse.

"Umso ernüchternder ist es, dass dafür an vielen Stellen Fachkräfte und Know-how fehlen", so Berg. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, forderte Bitkom ergänzend zu einer besseren Aus- und Weiterbildung die Stärkung von Frauen in der IT und die Förderung qualifizierter Zuwanderung.

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January 03, 2022 09:33 ET (14:33 GMT)