IREBS/Berenberg-Studie: Büroimmobilien nach Corona - / Büroimmobilien
bleiben eine wichtige Anlageklasse
Hamburg/Frankfurt (ots) -

- Anstieg der Büroflächennachfrage bis 2030 bei 4%
- Erwerbspersonenquote steigt bis 2030 um 11,6%

Die International Real Estate Business School (IREBS) und die Privatbank
Berenberg haben die Zukunft der Büroimmobilien für die Zeit nach der
Corona-Krise untersucht und verschiedene Szenarien entwickelt, bei denen die
Außen- und Binnenwanderungstrends sowie die Flächeninanspruchnahme je
Bürobeschäftigten verändert wurden. "Die Studie zeigt, dass Büroimmobilien
auch
in den nächsten zehn Jahren eine wichtige Anlageklasse für Investoren und
Finanzierer bleiben dürften", sagt Ken Zipse, Leiter Real Estate bei Berenberg.
"Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Bürobeschäftigen sowie die
Büroflächennachfrage bis zum Jahr 2030 weiter zunehmen dürfte. Allerdings
langsamer als im vergangenen Zehnjahreszeitraum. In unserem Basisszenario
beläuft sich der Anstieg der Büroflächennachfrage bis 2030 auf vier Prozent",
sagt Professor Dr. Tobias Just, Wissenschaftlicher Leiter der IREBS
Immobilienakademie und Studienleiter.

In der Studie wurden insgesamt sieben Szenarien für die
Büroimmobilienentwicklung der deutschen A-Städte (Berlin, Düsseldorf,
Frankfurt,
Hamburg, Köln, München, Stuttgart) konzipiert. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld
dürfte weiter unterstützen, auch wenn die Omikron-Welle den Aufschwung
kurzfristig etwas hinauszögert. "Insgesamt bleiben die volkswirtschaftlichen
Rahmenbedingungen positiv", sagt Dr. Jörn Quitzau, Leiter Wirtschaftstrends bei
Berenberg. "Obwohl die Notenbanken absehbar einen anderen Weg einschlagen,
bleibt das Finanzierungsumfeld in den nächsten Jahren weiterhin sehr günstig.
Für Konjunktur und Wachstum sehen wir in der wirtschaftspolitischen Agenda der
neuen Regierung keine großen Risiken, die unseren Wirtschaftsausblick
substanziell trüben würden." Die Szenarien zeigen, dass es in einem
Basisszenario, das weitgehend einer Fortschrift der Prä-Corona-Trends
entspräche, weiteres Wachstumspotenzial auf den Büroimmobilienmärkten gibt.
"Die
Zahl der Beschäftigten nimmt im Basisszenario bis 2030 um knapp 12 Prozent zu.
Dies liegt in dieser Modellierung an der stetigen Nettozuwanderung und vor allem
am unterstellten weiteren Anstieg der Erwerbspersonenquote", sagt Rupert Eisfeld
von der IREBS Immobilienakademie und Co-Autor der Studie.

Die Ergebnisse der Studie illustrieren auch, dass das Umfeld für Investoren und
Finanzierer durch ein hohes Maß an struktureller Unsicherheit geprägt ist. Hier
zeigen die Szenarien, dass neben den üblichen demografischen und
gesamtwirtschaftlichen Parametern zwei Faktoren besondere Aufmerksamkeit
verdienen: Erstens die Entwicklung der Erwerbspersonenquote, denn diese war für
die weitere Dynamik der Bürobeschäftigtenquote der Faktor mit dem
größten
Aufwärtspotenzial. Zweitens die Nutzungsintensität der Büroflächen. Hier
kann
der Trend zu einer Reduktion der Flächeninanspruchnahme verstärkt werden; es ist
aber auch vorstellbar, dass dieser Trend im Zuge der Neuausrichtung der
Büroflächennutzung gebrochen wird. "Es zeigt sich, dass neben den
Lageeigenschaften vor allem die Gebäudeeigenschaften und -flexibilität immer
wichtiger werden. Es wäre dann möglich, dass flexible und modern gestaltbare
Büros in zentralen Lagen verknappen, während Standardbüros ohne flexible
Raumgestaltung leer bleiben"; so Ann-Kathrin Heinemann von der IREBS
Immobilienakademie und Co-Autorin der Studie. "Das schließt etwa die Stärkung
von Mixed-Use-Komponenten ein, da diese die Nutzungsflexibilität und
Risikostreuung im Objekt erhöhen können. Die Objektkenntnis sowie das
Verständnis der Anforderung von Nutzern werden zudem noch wertvoller", ergänzt
Tobias Just.

Investoren und Finanzierer werden also mit einer anhaltenden
Prognoseunsicherheit arbeiten müssen. "Die Studie zeigt, dass das Management
dieser Unsicherheit, die spezifische Strategieantworten erfordert, sowie ein
hohes Maß an Immobilienexpertise an Bedeutung gewinnen werden", sagt Tobias
Just. "Es wird jedoch auch deutlich, dass ein jäher Einbruch der Nachfrage nach
Büroflächen eher unwahrscheinlich bleibt."

Insgesamt ist das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Büromarkt nach einem
Rückgang um 10% im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum, im
ersten Halbjahr 2021 auf gut 11 Mrd. Euro angestiegen. Damit wurde der
Höchstwert innerhalb eines Halbjahres aus dem Jahr 2019 nur knapp verfehlt.
Büroinvestitionen stehen bei institutionellen Anlegern somit weiterhin hoch im
Kurs. "In einer Welt beschränkter Anlagealternativen bleiben Büroinvestments
auch im Vergleich zu anderen gewerblichen Immobilienklassen eine wichtige
Anlageklasse", resümiert Berenberg-Experte Ken Zipse.

Die Studie finden Sie hier: https://bit.ly/3Klc3mK

Die Pressemitteilung finden Sie hier: https://bit.ly/3rpeBYH

Pressekontakt:

Ansprechpartner:
Sandra Hülsmann
Pressereferentin
Telefon +49 40 350 60-8357
mailto:sandra.huelsmann@berenberg.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/56380/5123434
OTS:               Berenberg