(NEU: Alte Schätzungen Euro-Stoxx-50 und S&P-500)


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DAX 
Jahresendziel: Erhöht auf 18.200 (17.500) Punkte 
 
Euro-Stoxx 
Jahresendziel: Erhöht auf 4.900 (4.800) Punkte 
 
S&P-500 
Jahresendziel: Erhöht auf 5.200 (4.800) Punkte 
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Ungeachtet der derzeit diskutierten diversen Gründe gegen Aktien, sehen die Analysten der DZ Bank mehr Gründe für neues Kurspotenzial und erhöhen ihre Jahresendziele für die Aktienindizes. Die neuen Kursziele implizierten jeweils eine Steigerung von knapp 9 Prozent. Dies spiegele keinen übertriebenen Optimismus wider, sondern eher die weiter nachlassenden Belastungsfaktoren aus den vergangenen Jahren. Zugleich sprechen die Experten von vermeintlichen negativen Übertreibungen. Bei der Aktienallokation 2024 bevorzugt die DZ eine Kombination aus günstigen (europäischen) Zyklikern und "unverwüstlichen" großen (US-)Technologietiteln.

Die DZ hat einige der vermeintlichen Übertreibungen ins Visier genommen:


 
   Überpositionierung in Aktien? Noch viel Geld an der Seitenlinie 

In der Tat seien Aktienpositionen im Zuge der Markterholung weiter aufgebaut worden. Es lägen aber immer noch enorme Summen zur Investition bereit. Bei hohen kurzfristigen Zinsen seien im vergangenen Jahr unglaubliche 1.300 Milliarden Dollar in US-Geldmarktfonds geflossen. Bei perspektivisch sinkenden Zinsen seien Umschichtungen in rentierlichere Anlagen wie Aktien vorprogrammiert.


 
   Zinssenkungsfantasie? Aber trotzdem sinkende Zinsen 

Dass in diesem Jahr ein Notenbank-Schwenk erfolgen sollte, sei unumstritten. Kritisiert würden eher Timing und Anzahl der am Markt eingepreisten Zinssenkungen. Sicherlich dürften Marktenttäuschungen bei den Zinsentscheidungen zu temporären Volatilitätsspitzen führen. Dennoch bleibe der Trend bezüglich nachlassendem Inflationsdruck und daher weiter sinkenden Zinsen bestehen.

Aus strategischer Sicht unterstütze dies die Aktienmärkte. Außerdem schiebe die Kombination aus derzeit hohen US-Zinsen, einer zuletzt pragmatischeren datenabhängigen Notenbank-Rhetorik und der tendenziell nachlassenden Inflation den "Fed-Put" wieder "mehr ins Geld", sprich die Fed habe wieder mehr Spielraum und eher die Absicht, die US Konjunktur und den Aktienmarkt durch mögliche Zinssenkungen zu stützen.


 
   Zu viel Optimismus? Immer noch zu viel Pessimismus 

Die Jahresendrally sei Ende Oktober 2023 von sehr niedrigen Niveaus gestartet. Für den DAX seien es von Seiten der Bewertung (KGV) und der Kursentwicklung sogar Jahrestiefstände gewesen. Trotz Erholung sehen die Analysten hier immer noch Nachholpotenzial bei nachlassenden Konjunktursorgen. Das aktuelle DAX-KGV (12,2) liege unterhalb des historischen Durchschnitts (13,4) auf einem Niveau, das zuletzt während existenzieller Wirtschaftskrisen zu sehen gewesen sei, zu Zeiten der Corona-Pandemie 2020 oder der Abstimmung für den Brexit 2016. Der Konsens erwarte für die DAX-Unternehmen 2024 ein Gewinnwachstum je Aktie von durchschnittlich 5 Prozent.


 
   KI-Übertreibung? Mit ungeahntem neuen Ertragspotenzial 

Der (US-)Techniksektor sei und bleibe ein Wachstumszentrum in einer sonst wachstumsarmen Welt. Ein Grund dafür sei das enorme Ertragspotenzial, das sich durch Künstliche Intelligenz (KI) für die Gesamtwirtschaft im Allgemeinen und für den Techniksektor im Speziellen eröffne. Daher erachten die Analysten die Kurs- und Bewertungsexplosion im Jahr 2023 als fundamental gerechtfertigt. Ferner unterstellen sie einen Fortgang dieses Trends, zumal Implementierungsmöglichkeiten von KI weiter erkundet und bewertet würden.


 
   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com 

DJG/raz/gos

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January 17, 2024 06:53 ET (11:53 GMT)