Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Anlässlich der ersten Aussprache des Bundestags über die Baupolitik der Regierung hat der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen eine schnelle Umsetzung der baupolitischen Maßnahmen des Koalitionsvertrags gefordert, allen voran ein neues Förderregime für den Neubau. "400.000 neue Wohnungen jedes Jahr können nur gebaut werden, wenn die Rahmenbedingungen optimal sind", sagte BFW-Präsident Andreas Ibel. "Dazu gehört auch, ein neues Förderregime im Rahmen des Klimaschutzprogramms schnellstens einzurichten." Nur so ließen sich bezahlbares Wohnen und Klimaschutz zusammenbringen.

Das sehr kurzfristige Auslaufen der Neubauförderung für den Effizienzhausstandard 55 habe zu einem großen Vertrauensverlust geführt. Die Immobilienwirtschaft sei verunsichert. "Solange es nicht Klarheit gibt, wie Neubau und auch Bestandssanierung zukünftig gefördert werden, herrscht Stillstand", sagte Ibel. Dort, wo die politischen und gesellschaftlichen Ziele nicht wirtschaftlich erreicht werden können, müsse sich der Staat als Akteur engagieren. "Der Kostendruck ist enorm. Materialpreise gehen durch die Decke, Bauland ist kaum noch bezahlbar. Hier wird es auf absehbare Zeit keine Entspannung geben", sagte der BFW-Präsident.

Eine zentrale Herausforderung für die Zukunft des Landes sei die Klimaschutzpolitik. Im Gebäudesektor seien Fortschritte aber nur dann möglich, wenn ein stärkerer Fokus auf die Wirtschaftlichkeit gelegt werde. Die Immobilienwirtschaft wolle und werde ihren Beitrag zum klimaneutralen Gebäudebestand leisten. "Fakt ist aber auch: Die bisherigen Schritte reichen nicht aus", sagte Ibel. Die Branche stehe "sofort bereit, uns gemeinsam mit der Politik an einen Tisch zu setzen und uns Gedanken darüber zu machen, wie man in diesem Bereich vorankommt". Nötig seien aber verlässliche Rahmenbedingungen.

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January 13, 2022 05:31 ET (10:31 GMT)