Sofia, 12. Januar 2018

Mit dem durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) garantierten Darlehen werden über 200 Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten geschaffen und der Landwirtschaftssektor in Bulgarien gefördert. Die Vereinbarung wurde in Sofia in Anwesenheit von Präsident Juncker und Ministerpräsident Borissow unterzeichnet.

Anlässlich des Besuches der Kommission in Sofia zum Auftakt des bulgarischen EU-Ratsvorsitzes genehmigte die Europäische Investitionsbank (EIB) ein Darlehen in Höhe von 100 Mio. EUR für das bulgarische Agrar-Pharma-Unternehmen Biovet, das zur Förderung des Produktionsniveaus sowie der Forschung und Entwicklung (FuE) im Bereich Tiergesundheit eingesetzt werden soll. Das Darlehen wird im Rahmen des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), dem Kernstück der Investitionsoffensive für Europa, des sogenannten Juncker-Plans, garantiert. Durch diese Finanzierung werden 210 Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten Bulgariens geschaffen.

Die Vereinbarung wurde in Anwesenheit des Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker und des bulgarischen Ministerpräsidenten Bojko Borissow von dem Vizepräsidenten der Kommission Jyrki Katainen, dem bulgarischen Landwirtschaftsminister Rumen Porodzanow, dem Vizepräsidenten der EIB Andrew McDowell und dem Geschäftsführer von Huvepharma, der Muttergesellschaft von Biovet, Kiril Domuschiew, unterzeichnet.

Jyrki Katainen, für Arbeitsplätze, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit zuständiger Vizepräsident der Kommission, erklärte: 'Es ist eine große Freude, heute hier zur Unterzeichnung der bisher größten EFSI-Transaktion in Bulgarien anwesend zu sein: ein Darlehen in Höhe von 100 Mio. EUR für Biovet. Dank einer EU-Haushaltsgarantie konnte die EIB dem Unternehmen dieses Darlehen gewähren, das zur Förderung von FuE-Maßnahmen in ländlichen Gebieten Bulgariens und somit zum Wirtschaftswachstum und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen wird. Ich wünsche dem Unternehmen Biovet und dem bulgarischen Ratsvorsitz für die kommenden sechs Monate viel Erfolg.'

Das für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zuständige Mitglied der Kommission Phil Hogan erklärte hierzu: 'Der Landwirtschaftssektor in Europa sichert 44 Millionen Arbeitsplätze und ist ein Wachstumssektor mit einem enormen Potenzial für weiteren Ausbau. Für eine volle Ausschöpfung dieses Potenzials sind Investitionen von entscheidender Bedeutung. Der EIB kommt hierbei die wichtigste Rolle zu und ich begrüße ausdrücklich ihre Unterstützung für Agrar-Pharma-Unternehmen wie Biovet als ein klares Zeichen ihres festen Engagements im Bereich der Agrar- und Ernährungswirtschaft, mit deren Hilfe weiterhin Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten geschaffen und die Wirtschaft angekurbelt wird.'

Der bulgarische Landwirtschaftsminister Rumen Porodzanov erklärte: 'Ich freue mich sehr darüber, dass zum Auftakt des bulgarischen Vorsitzes im Rat der Europäischen Union solch ein wichtiges Signal an den bulgarischen Agrarsektor gesendet wird. Die Finanzierung dieses Projektes ist ein Symbol für das Vertrauen der Europäischen Investitionsbank in die bulgarische Regierung und die bulgarische Geschäftswelt. Die Möglichkeit, ein solches äußerst wichtiges und wirksames Projekt im Bereich der Tiermedizin und Tiergesundheit durchzuführen, zeigt deutlich die Perspektiven der bulgarischen Landwirtschaft. Wir sind stolz darauf, dass das Projekt BIOVET im Rahmen des Juncker-Plans gefördert wird.'

Der Vizepräsident der EIB Andrew McDowell sagte hierzu: 'Mit dieser von der EIB und im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa geförderten Maßnahme wird die Wettbewerbsfähigkeit eines im Bereich Tiermedizin führenden Unternehmens in Bulgarien gestärkt und die führende Stellung Europas auf dem Markt der Tiergesundheit ausgebaut. Dies ist besonders wichtig, da die Tiergesundheit ein Schlüsselelement der EU-Agrarindustrie darstellt, das für alle Bürgerinnen und Bürger Europas von großer Bedeutung ist.'

Der Geschäftsführer von Huvepharma Kiril Domuschiew erklärte: 'Huvepharma ist fest entschlossen, seine Wachstumsstrategie als ein global agierendes EU-Unternehmen im Bereich Tiergesundheit fortzuführen. Durch die Unterstützung seitens der EIB können wir unsere Investitionen in bulgarische Produktionsstätten und FuE-Anlagen beschleunigen und damit unsere Strategie intensivieren, ein vollständig integriertes, global agierendes Unternehmen im Bereich der Tiergesundheit mit Produktionsstätten in der EU aufzubauen.'

Das Projekt umfasst den Entwurf, den Bau und die Verwaltung von zwei neuen Anlagen: einer Fermentationsanlage in Peschtera, Südbulgarien, für die Herstellung von Wirkstoffen, Futterzusatzmitteln, Enzymen, Probiotika und fertigen Arzneimittelzubereitungen für die Gesundheit von Mensch und Tier, sowie einer neuen Anlage für die Produktion von Tierimpfstoffen in Razgrad in Nordostbulgarien. Mithilfe des Projekts wird das Unternehmen auch in die Lage versetzt,

Maßnahmen der Forschung und Entwicklung (FuE) in den Bereichen der Mikrobiologie durchzuführen, ferner werden die Entwicklung neuer Produkte, beispielsweise Impfstoffe und Enzyme, sowie die Verbesserung der Verfahrensabläufe und Formulierung gefördert.

Hintergrund:

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Bank der Europäischen Union. Sie ist eine Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierung und stellt die einzige Bank dar, die im Besitz der Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist und ihre Interessen vertritt. Sie stellt langfristige Finanzierungen für tragfähige Investitionen bereit und leistet dadurch einen Beitrag zu den politischen Zielen der EU. Die EIB arbeitet bei der Umsetzung der EU-Politik mit den anderen EU-Organen zusammen.

Die EIB ist der Summe nach der größte multilaterale Kreditgeber und bietet Finanzierungs- und Beratungsleistungen für tragfähige, nachhaltige Investitionsprojekte, die zur Verwirklichung der politischen Ziele der EU beitragen. Mehr als 90 % ihrer Mittel werden in Europa vergeben, die Bank unterstützt jedoch auch die Außen- und Entwicklungspolitik der EU.

Die Investitionsoffensive für Europa, der sogenannte Juncker-Plan, zählt zu den absoluten Prioritäten der Europäischen Kommission. Der Schwerpunkt der Investitionsoffensive für Europa liegt auf der Förderung von Investitionen zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wachstum durch eine intelligentere Nutzung neuer und schon vorhandener finanzieller Ressourcen, durch Beseitigung von Investitionshindernissen sowie durch Erhöhung des Bekanntheitsgrads von Investitionsprojekten und deren technische Unterstützung.

Der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ist das Kernstück des Juncker-Plans. Er sieht eine Erstausfallgarantie vor, durch die die EIB in mehr und häufig risikoreichere Projekte investieren kann. Der EFSI zeitigt bereits konkrete Erfolge. Die bislang für eine Finanzierung im Rahmen des EFSI genehmigten Vorhaben und Vereinbarungen dürften Investitionen von insgesamt 256 Mrd. EUR in allen 28 Mitgliedstaaten mobilisieren und fast 540 000 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zugutekommen. Das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten haben sich im Dezember 2017 darauf geeinigt, die Laufzeit des EFSI zu verlängern und seine finanzielle Ausstattung aufzustocken.

Huvepharma ist ein privates, global agierendes Unternehmen im Bereich der Tiergesundheit mit Sitz in Sofia und einem breiten Produktsortiment, das bei der Schweine-, Geflügel- und Rinderhaltung Verwendung findet. Das Unternehmen strebt die Entwicklung und Herstellung von Weltklasse-Produkten an, mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Bereitstellung von Mehrwert-Lösungen für Kunden der Tierhaltungsbranche. Huvepharma vertreibt seine Produkte in über 90 Ländern und hat weltweit Tochterunternehmen in allen wichtigen Regionen mit Tierhaltung, einschließlich Produktionsstätten in Europa und den USA.

Weitere Informationen:

Website für die Investitionsoffensive : Aktuelle Nachrichten und Ergebnisse des EFSI

Memo: Verlängerung des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) - häufig gestellte Fragen

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