BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände rät dazu, vor einer Beurteilung Donald Trumps dem US-Präsidenten Zeit im neuen Amt zu geben. "Er sollte erst einmal die Möglichkeit haben, sich in das System hinein zu finden, was ihm scheinbar noch fremd ist", sagte Verbandschef Ingo Kramer im phoenix-Interview. "Es ist üblich, jemandem die ersten 100 Tage zu geben, bevor man ihn in Grund und Boden diskutiert."

Trump hatte mit der Parole "Amerika zuerst" und dem Stopp des transpazifischen Freihandelsabkommens TPP für Irritationen in der Wirtschaft gesorgt. Ein Abschluss des noch nicht fertigen transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP unter Trump gilt als unwahrscheinlich.

Die amerikanische Gesellschaft stehe für Freihandel und demokratische Grundwerte, sagte Kramer. "Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass das nun über Nacht plötzlich alles vorbei sein soll." Er glaube auch nicht an das Ende des atlantischen Freihandelssystems. Er fügte aber hinzu: "Wir haben sicherlich den Fehler gemacht, TTIP nicht zu Ende verhandelt zu haben, als das Eisen heiß war."/hn/DP/tos