"Es entstehen Riesenschäden, weil alle Firmen in den langen Lieferketten betroffen sind", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Gesamtmetall, Oliver Zander, am Montag in Berlin. "Deshalb sind 24-Stunden-Streiks verantwortungslos und gefährden Arbeitsplätze." Die Arbeitsniederlegungen seien "völlig unnötig und rechtswidrig, weil der geforderte Teillohnausgleich diskriminierend und rechtswidrig ist". Deshalb müsse die IG Metall für Schäden der Streiks aufkommen. Gesamtmetall hatte angekündigt, ab Montag juristische Schritte einzulegen.

Die Arbeitgeber seien an einer Lösung des Konfliktes interessiert. "Wir wollen weiterhin einen für beide Seiten tragfähigen Kompromiss", betonte Zander. "Wichtig ist auch, dass die Unternehmen zukünftig genug Arbeitszeitvolumen haben, um produzieren zu können." Laut Ifo-Institut berichten 29 Prozent der Unternehmen davon, dass der Fachkräftemangel ein Produktionshindernis sei.

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hatte am Wochenende angekündigt, bundesweit würden die Mitglieder in mehr als 250 großen und kleinen Betrieben zu 24-Stunden-Streiks von Mittwoch bis Freitag aufgerufen. Solche Warnstreiks könnten vor allem die Autobauer stark treffen. Im Pilotbezirk Baden-Württemberg war die fünfte Verhandlungsrunde am Samstag abgebrochen worden. Den größten Streit gab es über zwei Bonusurlaubstage für Teilzeitbeschäftigte, die wegen familiärer Verpflichtungen kürzer treten und Schichtarbeiter, die verkürzen wollen.

Aber auch beim Gesamtvolumen kamen die Tarifparteien nicht zusammen: Die Arbeitgeber bezifferten ihr Angebot über eine Laufzeit von 27 Monaten auf 6,8 Prozent mehr Lohn, was aufs Jahr umgerechnet rund drei Prozent wären. Die Gewerkschaft forderte für ein Jahr sechs Prozent.