FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat nach dem jüngsten Kursrutsch am Montag seine Verluste in Grenzen gehalten. Der deutsche Leitindex versuchte sich an einer Stabilisierung und schwankte in einem nervösen Handel zwischen Plus und Minus. Am frühen Nachmittag gab er um 0,53 Prozent auf 9494,35 Punkte nach. Nur wenige Unternehmen zeigten eine eindeutige Tendenz, allen voran Adidas nach der Bekanntgabe eines neuen Chefs. Zwischendurch kratzte die Aktie mit annähernd 12 Prozent Plus an ihrem Rekordhoch.

Laut Marktanalyst James Hughes vom Währungshändler GKFX halten sich die Anleger aktuell zurück, damit sie bei einem weiteren Kursrutsch der Ölpreise nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden. Damit bleibt die allgemeine Unsicherheit hoch, zumal der Dax in der Vorwoche mehr als 3 Prozent eingebüßt hatte. Seit Jahresbeginn beläuft sich der Verlust auf mehr als 11 Prozent. Aus den USA kommen derweil am Montag keine Impulse, da die US-Börsen wegen eines Feiertages geschlossen bleiben.

Für den Index der mittelgroßen Werte, den MDax , ging es um 1,03 Prozent auf 18 597,16 Punkte nach unten und der Technologiewerte-Index TecDax büßte 1,83 Prozent auf 1584,73 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 0,62 Prozent.

HENKEL IM MINUS UND ADIDAS ZIEHEN AN - RORSTED FOLGT AUF HAINER

Thema des Tages war hierzulande eine Personalie: Der bisherige Henkel-Chef Kasper Rorsted scheidet Ende April aus dem Vorstand aus und wechselt - wie zuvor schon spekuliert - zum Sportartikel-Hersteller Adidas . Dort löst er Anfang Oktober den bisherigen Chef Herbert Hainer ab.

Die Henkel-Anleger trauerten dem scheidenden Chef nach. "Rorsted hatte ein sehr gutes Standing und ist ein guter Mann", sagte ein Börsianer. Dementsprechend sackten die Henkel-Papiere am Dax-Ende um rund viereinhalb Prozent ab. Adidas-Anteilsscheine aber zogen an der Index-Spitze um zuletzt rund sechseinhalb Prozent an.

Unter den weiteren Favoriten stiegen die Papiere von RWE um 0,74 Prozent. Händler verwiesen auf positive Analystenkommentare: Insbesondere strich Analyst Guido Hoymann von Metzler Capital Markets seine Verkaufsempfehlung und die Papiere des Energieversorgers auf "Hold" hoch. Sein Kursziel erhöhte er in Erwartung begrenzter Atom-Altlasten von 8,10 auf 10,40 Euro. Zudem schätzen die Strategen von JPMorgan die Versorgerbranche nun positiver ein.

BANKAKTIEN UNTER DRUCK

Bankaktien hingegen wurden gemieden. So fielen die Anteilsscheine der Deutschen Bank um mehr als 3 Prozent. Das Magazin "Der Spiegel" hatte von einer bereits im Dezember eingereichten Sammelklage in den USA berichtet. Den Vorwürfen zufolge soll die Deutsche Bank mit einer speziellen Software Kundenaufträge für Devisengeschäfte verzögert haben. Die gewonnene Zeit habe das Institut dann für Manipulationen zu Ungunsten der Kunden genutzt, hieß es. Das Institut wies die erhobenen Vorwürfe zurück.

Die Papiere von Airbus stemmten sich etwas gegen den negativen Markttrend und gaben nur um 0,37 Prozent nach. Börsianer werteten positiv, dass der Iran nach Angaben von Transportminister Abbas Achundi 114 Flugzeuge bestellt hatte. Die Maschinen würden nach der Umsetzung des Atomabkommens und der Aufhebung der Sanktionen allmählich geliefert und eingesetzt, sagte Achundi iranischen Medien./la/ag

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---