FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag seine Verluste vom Vortag ausgeweitet und ist gegenüber dem US-Dollar unter die Marke von 1,13 gefallen. Auslöser der Euro-Schwäche war eine auf breiter Front stärkere US-Währung. Die Gemeinschaftswährung rutschte auf ein Tagestief von 1,1282 Dollar und steht im aktuellen Mittagshandel bei 1,1298 Dollar.

Zum Franken verliert der Euro bis Freitagmittag ebenfalls etwas an Boden und notiert mit 1,1089 knapp schwächer als am Morgen. In einem Devisen-Kommentar der BayernLB heisst es, der Franken notiere aktuell wegen der Brexit-Sorgen etwas fester. Die Experten der Bank rechnen vor diesem Hintergrund zwar mit einer graduellen Aufwertung des Franken, schränken aber gleichzeitig ein, dass die SNB in der jüngsten Vergangenheit vor solch einschneidenden Ereignissen präventiv in den Devisenmarkt eingreifen könnte. "Ziel wäre, Entschlossenheit zu demonstrieren, dass sie im Brexit-Fall eine grössere Franken-Aufwertung zu verhindern suchen wird", schreiben die Experten.

Der Dollar zeigt sich entsprechend am Freitagmittag auch gegenüber dem Franken etwas fester, wie sein aktueller Stand von 0,9639 CHF zeigt nach 0,9614 CHF am Morgen.

Beim Dollar habe vor diesem Wochenende eine Gegenbewegung eingesetzt, hiess es aus dem Handel. Zuvor war die amerikanische Währung wegen der Aussicht auf eine eher späte Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed stark unter Druck geraten. Ausserdem stützten jüngste US-Arbeitsmarktdaten den Dollar. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war zuletzt überraschend gesunken. Dies relativierte ein Stück weit den überraschend schwachen Arbeitsmarktbericht für Mai, der den Erwartungen an eine Zinserhöhung durch die Fed einen schweren Dämpfer versetzt hatte.

Überraschend gute Produktionszahlen aus den Industrien Frankreichs und Italiens konnten den Euro am Vormittag nicht stützen. In beiden Ländern war die Industrieproduktion stärker als erwartet gestiegen. Im weiteren Handelsverlauf könnten Konjunkturdaten aus den USA für neue Impulse am Devisenmarkt sorgen. Auf dem Programm steht das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan. Das Stimmungsbarometer gilt als zuverlässiger Indikator für den privaten Konsum, der aufgrund seines grossen Anteils an der Wirtschaftsleitung von grosser Bedeutung für die US-Konjunktur ist.

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