Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat sich vorsichtig zu der Idee geäußert, Russlands im Ausland liegende Vermögenswerte nicht nur einzufrieren, sondern auch zu konfiszieren. "Das Einfrieren der Assets ist eine sehr harsche Maßnahme, die nicht oft ergriffen wird", sagte Lagarde in einer Veranstaltung des Council on Foreign Relations und des Peterson Institute. Weitere Schritte hin zu einer Konfiskation und einer Verwendung der Mittel zu gehen, müsse genau überlegt werden, denn das könne bedeuten, dass man die internationale Ordnung breche, die man gegen Russland verteidige.

Lagarde zufolge sind die Europäer aber gewillt, Russland für die in der Ukraine angerichteten Schäden zahlen zu lassen. "Daran gibt es nicht den geringsten Zweifel", sagte sie. Ob hierfür etwa Zinseinahmen eingefrorener russischer Assets eingesetzt werden könnten, werde geprüft.

Lagarde sagte, dass sich die Ausgangslage Europas und der USA in dieser Frage unterschieden, weil es Unterschiede in der jeweiligen Höhe russischer Assets und auch im Hinblick auf die Stellung der Währungen gebe.

Auch habe Europa der Ukraine 50 Milliarden Euro über drei Jahre zugesagt, und von den USA seien 60 Milliarden US-Dollar erwartet worden. "Ich bete, dass das klappt - im Interesse der Glaubwürdigkeit derer, die das versprochen haben, aber vor allem in Interesse der Ukraine", sagte die EZB-Präsidentin.

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April 17, 2024 15:18 ET (19:18 GMT)