FRANKFURT (awp international) - Angesichts neuer Höchststände an den US-Börsen dürfte der Dax am Montag stabil und damit knapp unter seiner Rekordmarke starten. Diese hatte der deutsche Leitindex am Freitagmorgen bei 17 816 Zählern erreicht, bevor leicht enttäuschende Inflationsdaten aus der Eurozone moderate Gewinnmitnahmen ausgelöst hatten.

Positiv aufgenommene Wirtschaftsnachrichten in den USA, die Aussicht auf gute Geschäfte mit Künstlicher Intelligenz und die Perspektive geldpolitischer Lockerungen hatten schliesslich in den USA die Rekordjagd der dortigen Börsen zum Wochenschluss neu angeheizt. Die wichtigsten Technologieindizes und auch der marktbreite S&P 500 erreichten neue Bestmarken.

Eine Stunde vor dem Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für das deutsche Börsenbarometer Dax ein Plus von 0,1 Prozent auf 17 748 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte ebenfalls mit plus 0,1 Prozent starten.

"Zu Beginn der neuen Handelswoche lautet die entscheidende Frage einmal mehr: Wie lange kann diese Rally noch laufen?", schreibt Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Die Warnzeichen würden inzwischen immer deutlicher sichtbar, da "der Relative-Stärke-Index des Dax bei 79 steht. Werte oberhalb von 70 gelten als überkauft. Beim japanischen Nikkei 225 ist der relative-Stärke-Index heute auf einen Wert von 82 geklettert."

Unter den Einzelwerten gibt es beim Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer eine positive und eine negative Nachricht: So gewann Bayer einen weiteren Prozess um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup im US-Bundesstaat Arkansas. Zuvor wurde im Bundesstaat Delaware ein Verfahren in einem ähnlichen Fall ohne gültiges Urteil beendet, da sich die Geschworenen nicht hatten einigen können. Derweil muss Bayer-Aktie im März den Stoxx Europe 50 verlassen, wie die Deutsche-Börse-Tochter Stoxx am Freitagabend bekannt gab. Auf der Tradegate legte die Aktie im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag leicht zu.

Mit seinem Ausblick steht der Chemiekonzern Evonik an diesem Morgen im Blick. Er rechnet nach einem schwierigen Jahr 2023 mit keiner schnellen Erholung, was die Aktie vorbörslich belastete.

Dagegen ging es für das Henkel -Papier deutlich nach oben, denn der Konsumgüterkonzern rechnet zwar mit einer Abschwächung des Wachstums aus eigener Kraft, will aber zugleich die Profitabilität weiter steigern.

Delivery Hero legten ebenfalls vorbörslich zu. Der Essenslieferdienst kündigte eine Finanzierungstransaktion zur Optimierung der Kapitalstruktur an und die Lufthansa könnte womöglich die ITA-Übernahme aufgeben, da strenge Forderungen der EU den Deal belasten, wie die Zeitung "La Repubblica" berichtet.

Zudem rückt ein anstehender Börsengang ins Interesse der Anleger: Die Parfümeriekette Douglas will wie erwartet zurück an die Börse und mit dem Erlös vorrangig ihren Schuldenberg abbauen. Das Unternehmen strebt Eigenkapitalzuflüsse in Höhe von 1,1 Milliarden Euro an.

Nordex dürften nach einer Studie der Bank Santander zulegen, denn diese hob die Aktie des Windkraftanlagenbauers auf "Outperform" und sieht ein Aufwärtspotenzial für das Papier von 40 Prozent./ck/mis