Nach L’Occitane, das von Blackstone umworben und oft in unseren Spalten diskutiert wurde, scheint nun Samsonite an der Reihe zu sein. Mehrere große Namen des Private Equity, darunter Carlyle, CVC und KKR, umkreisen den weltweit führenden Gepäckhersteller mit einem Marktanteil von 17%.

Die hundertjährige, ursprünglich amerikanische Marke ist auf allen Kontinenten bekannt und verfügt über eine unbestreitbare Allgegenwart sowie echte Preismacht, unter anderem dank ihres Qualitätsimage und der lebenslangen Garantie, die sie ihren Kunden bietet.

Samsonite erwirtschaftet einen Gewinn von 300 bis 400 Millionen US-Dollar bei einer Marktkapitalisierung von 5,3 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen hält zudem eine Nettoverschuldung von 1 Milliarde Dollar in seiner Bilanz, die hauptsächlich aus der Übernahme von Tumi im Jahr 2016 stammt.

Diese Transaktion war damals zum 14-fachen des EBITDA des Zielunternehmens durchgeführt worden, das weder die Größe noch den Ruf seines Käufers hatte. Die Integration verlief reibungslos und liefert heute spürbare Gewinne.

Samsonite erzielte im vergangenen Jahr einen operativen Gewinn vor Abschreibungen von 670 Millionen Dollar. Diese Zahl dürfte 2023 auf 800 Millionen Dollar steigen - und bringt den Unternehmenswert auf das 8-fache des EBITDA.

Vor sechs Jahren war der Gepäckhersteller ins Visier von Aktivisten geraten, die sich über mögliche betrügerische Transaktionen des damaligen CEO Ramesh Tainwala Gedanken machten. Dieser wurde sofort ersetzt.

Samsonite hatte zudem unter den protektionistischen Maßnahmen der USA gelitten. Das Unternehmen konnte den Schock jedoch schnell verkraften, indem es sein Geschäftsmodell anpasste.

Die Situation könnte daher für Arbitrageure von Interesse sein.