FRANKFURT (awp international) - Gestützt durch eine etwas zuversichtlichere Stimmung an den Finanzmärkten hat der Eurokurs am Freitag zum Dollar ein wenig zugelegt. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,0879 US-Dollar. Am Mittag hatte sie noch zeitweise bei 1,0812 Dollar notiert.

Zum Franken fällt die Spanne allerdings deutlich schmaler aus. Aktuell geht der Euro zu 1,0517 Franken um und bewegt sich damit wieder oberhalb der Tagestiefs. In der Spitze kostete er 1,0529 Franken. Der US-Dollar hat seine früheren Gewinne, die ihn kurzzeitig über die 97 Rappen-Marke gehievt hatten, nicht gehalten und steht am Nachmittag bei 0,9667 Franken wieder deutlicher darunter.

Von den Verlusten der vergangen Tage hat sich der Euro zum Dollar aber kaum erholt. Die Euphorie halte sich vor diesem Hintergrund in Grenzen, erklärte Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank: "Vor allem dominieren derzeit die Sorgen, dass die bisherigen Hilfspakete der Regierungen und Notenbanken nicht ausreichen, um die Folgen des Virus-Lockdowns vollkommen abzufedern."

Der chinesische Yuan ist zum Dollar etwas gestiegen. In Folge der Corona-Pandemie war Chinas Wirtschaft zwar im ersten Quartal erstmals seit Jahrzehnten geschrumpft. Der Rückgang fiel zudem etwas stärker aus als von Experten erwartet - positiv überrascht haben dagegen Daten von der Industrie. Hier sank die Produktion im März nicht so stark wie befürchtet.

Für Beruhigung sorgte die Entspannung an den Anleihemärkten in Italien und Spanien. Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hatte sich erneut für mehr Solidarität mit den besonders von Corona-Krise betroffenen Ländern ausgesprochen. Die reicheren Länder hätten eine besondere Verantwortung. "Wir brauchen Finanztransfers und Solidarität, und sei es nur, damit Europa durchhält."

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0860 (Donnerstag: 1,0888) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9208 (0,9184) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86978 (0,87163) britische Pfund, 116,86 (117,12) japanische Yen und 1,0515 (1,0516) Schweizer Franken fest.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1687 Dollar gehandelt. Das waren etwa 31 Dollar weniger als am Vortag.

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