FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag Verluste aus dem frühen Handel wettgemacht. Im Hoch stieg die Gemeinschaftswährung gegen Mittag bis auf 1,0805 Dollar, fiel dann aber wieder darunter zurück notierte zuletzt bei 1,0785. Das ist etwa gleich viel wie am Vorabend. Am Vormittag hatte sie zeitweise fast einen Cent weniger gekostet.

Zum Schweizer Franken liegt der Euro aktuell mit 1,0524 Franken praktisch auf dem Stand vom Vorabend. Der Dollar gibt zum Franken die frühen Gewinne wieder ab und kostet mit 0,9756 Franken etwa gleich viel wie am Vorabend.

Bewegt wurde der Euro zunächst von enttäuschend aufgenommenen Ergebnissen eines EU-Gipfels. Zwar konnten sich die Staats- und Regierungschefs auf umfangreiche Corona-Finanzhilfen einigen. Allerdings blieben wichtige Fragen wie die Finanzierung und Verteilung der Mittel eines Wiederaufbaufonds ungeklärt. "Die Staats- und Regierungschefs der EU haben es wieder einmal versäumt, ein klares und beeindruckendes Signal der Solidarität auszusenden", kommentierte Berenberg-Chefökonom Holger Schmieding.

Zusätzliche Belastung kam von extrem schwachen Konjunkturdaten. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigster wirtschaftlicher Frühindikator, fiel im April wegen der Corona-Pandemie mit Rekordgeschwindigkeit auf ein historisches Tief. "Die Stimmung unter den deutschen Unternehmen ist katastrophal", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Bankanalysten rechnen mit einem massiven Konjunktureinbruch, vor allem im zweiten Quartal. Düstere Prognosen gehen von einem Einbruch im zweistelligen Prozentbereich aus. /bgf/jsl/fba/pre/kw